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Migration Pro Asyl kritisiert beschleunigte Asylverfahren

Archivmeldung vom 19.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der stellvertretende Geschäftsführer von Pro Asyl, Bernd Mesovic, hat die am Freitag bei einem Pilotprojekt in Heidelberg gestartete Beschleunigung von Asylverfahren auf bis zu 24 Stunden kritisiert. "Man schert sich nicht um Qualität", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".

"Und es wird keine Chance zur Beratung geben. Wir halten es aber für wichtig, den Menschen zu verdeutlichen, worum es im Asylverfahren geht. Die Fehlerquellen bei so verkürzten Verfahren sind immens." Mesovic beklagte zudem, dass über einfache Asylanträge neuerdings auch Mitarbeiter nach sechswöchiger Schnellausbildung entscheiden könnten. "Das ist, als würde ein Krankenpfleger am offenen Herzen operieren." Und schließlich sei die Politik der Regierung in sich widersprüchlich. Kürzlich habe es noch geheißen, dass die Anträge von Syrern wieder eingehend geprüft werden sollten. Jetzt sei von Schnellverfahren die Rede. Die flüchtlingspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg, nannte das Verfahren in Heidelberg einen "Schritt in die richtige Richtung", fügte in der "Mitteldeutschen Zeitung" aber hinzu: "Bei aller Beschleunigung ist es uns auch wichtig, dass Asylsuchende Zugang zu einer unabhängigen Asylverfahrensberatung haben und verstehen, was in dieser Riesenbehörde grade mit ihnen geschieht. Das ist in Heidelberg noch ausbaufähig." Beim Asyl handele es sich um ein Grundrecht, so Amtsberg. Daher könne man die Verfahrensdauer schlecht voraussagen. Das Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im zentralen baden-württembergischen Registrierungszentrum Heidelberg begann offiziell am Freitag. "Unser Ziel ist es, über Asylanträge mit geringer Komplexität aus sicheren und unsicheren Herkunftsländern, also beispielsweise aus den Westbalkanstaaten und aus Syrien, innerhalb von 48 Stunden zu entscheiden", sagte BAMF-Leiter Frank-Jürgen Weise nach einem Besuch. Mittelfristig könnten dort bis zu 1 000 Anträge pro Tag bearbeitet werden. Im November waren bundesweit knapp 356 000 Asylverfahren noch nicht entschieden.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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