Papier aus Wirtschaftsministerium warnt vor Nordstream-Betrieb
Ein vertrauliches Papier des Wirtschaftsministeriums warnt vor einem erneuten Betrieb der Nordstream-Pipelines, die russisches Gas nach Deutschland bringen könnten. Das berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe.
Die sogenannte Versorgungssicherheitsbewertung, die noch 2022 unter
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geschrieben wurde, kommt zu
dem Ergebnis, eine Zulassung würde "die Gasversorgungsicherheit in der
Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union" gefährden.
Erfahrungen belegten, dass "Erdgas als Waffe" gegen Deutschland
eingesetzt werde. Schließlich kontrollierten das Staatsunternehmen
Gazprom und die russische Föderation die Pipeline.
Die
Nordstream-Pipelines bestehen aus insgesamt vier Röhren. Durch zwei
floss jahrzehntelang Gas nach Deutschland, bis Russland den Export
einstellte. Zwei weitere gingen nie in Betrieb, bis heute fehlen ihnen
die letzten behördlichen Genehmigungen. Im September 2022 wurden drei
der vier Röhren gesprengt. Mittlerweile gibt es Spekulationen über eine
mögliche Wiederinbetriebnahme.
Wolle Bundeskanzler Friedrich Merz
(CDU), anders als sein Vorgänger, bei diesem Thema Tempo machen, müsste
er nur eines tun, sagte der grüne Bundestagsabgeordnete Michael Kellner
der "Zeit": "Der Bundeskanzler könnte seine Wirtschaftsministerin
bitten, die Versorgungssicherheitsbewertung ins Kabinett zu schicken,
und sie dort beschließen. Dann könnte die Bundesnetzagentur das Projekt
final ablehnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur