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"Am 11.11. kein Karneval - das geht nicht" Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD) über die kommende Session in Düsseldorf

Archivmeldung vom 24.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
In Düsseldorf werden Karneval und ein Popkonzert kontrovers diskutiert.  Bild: "obs/health tv/Pixabay"
In Düsseldorf werden Karneval und ein Popkonzert kontrovers diskutiert. Bild: "obs/health tv/Pixabay"

Massive Kritik äußern die OB-Kandidaten Dr. Stephan Keller (CDU) und Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) am Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Der Amtsinhaber, der bei den Kommunalwahlen erneut antritt, hat ein für September geplantes Popkonzert mit Bryan Adams, Sarah Connor, The Boss Hoss, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier vor bis zu 13.000 Zuschauern im Fußballstation vorläufig genehmigt.

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Parteikollegin Thomas Geisels, Ratsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, hält dagegen: "Ich stehe dazu, dass wir die Veranstaltung unter Corona-Bedingungen umsetzen. Wenn die Zahlen steigen, ist es eine neue Sache, aber das Konzept ist schlüssig." Die drei Wahlkämpfer in der Landeshauptstadt sind Gäste bei Birgit Lechtermann in der Sendung "Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW", die am heutigen Sonntag um 19 Uhr bei health tv ausgestrahlt wird.

Veranstaltungen dieser Größenordnung gab es seit Ausbruch der Pandemie in Deutschland bisher nicht. "Das ist eine Schnapsidee", äußert Strack-Zimmermann, die derzeit sowohl im Düsseldorfer Stadtrat als auch im Bundestag sitzt. Die Genehmigung füge sich ein in eine Anzahl von Vorkommnissen, die zeigten, dass Corona Thomas Geisel "tierisch nervt und er letztlich auch ignorant damit umgeht." Keller, aktuell Stadtdirektor in Köln, bewertet das ähnlich: "Das Konzert reiht sich ein in eine Reihe falscher Signale, die die Stadtspitze von Düsseldorf in der Corona-Krise ausgesendet hat. Es ist einfach nur ein weiteres Beispiel für die mangelnde Ernsthaftigkeit im Umgang mit dieser Krise." Er verweist auch darauf, dass der Veranstalter eine städtische Tochter sei.

SPD für Rückkauf ehemals städtischer Krankenhäuser von den Sana Kliniken

Ein weiterer Streitpunkt ist von der SPD geforderte Rekommunalisierung zweier ehemals städtischer Kliniken. Dazu Zepuntke: "Es kann nicht sein, dass wirtschaftliche Aspekte dazu führen, was man noch anbietet in Krankenhäusern und was nicht. Zum kommunalen Gesundheitswesen gehört es, dass Menschen in Krankenhäusern die Unterstützung bekommen, die sie brauchen." Unlängst war in der ehemals kommunalen Klinik im Stadtteil Gerresheim, jetzt von den Sana Kliniken betrieben, die Geburtshilfestation trotz Anwohnerprotest geschlossen worden. CDU und FDP finden das unproblematisch. "Düsseldorf bietet ausreichend Alternativen, und eine Konzentration von Fachleuten in verschiedenen Kliniken ist sinnvoll", sagt Strack-Zimmermann. CDU-Mann Keller versichert: "Mit meiner Partei wird es keine Rekommunalisierung der Häuser geben."

CDU, FDP, SPD: Keiner will den Karneval komplett ausfallen lassen

Wie in anderen Karnevalshochburgen erhitzt auch in Düsseldorf die kommende Karnevalssession die Gemüter. Absagen oder nicht? Sie könne sich eine "Light-Version" bedingt vorstellen, sagt Strack-Zimmermann: "An erster Stelle steht aber die Gesundheit der Menschen und man muss sich langsam vortasten." Keller begrüßt die Vorsicht des Bundesgesundheitsministers, der sich dafür aussprach, die Feiern ausfallen zu lassen. Zugleich gibt sich der CDU-Kandidat verhalten optimistisch. "Das Schöne am Karneval ist, dass die Karnevalisten so kreativ sind." Corona-kompatible Lösungen seien somit denkbar. Auf neue Formate, die es noch zu ersinnen gilt, setzt auch Zepuntke, die sich den 11.11. ohne Karneval nicht vorstellen kann.

FDP fordert Reihentestung der Angehörigen von Heimbewohnern

Zunächst gilt es, die aktuellen Infektionsfälle in Düsseldorf ausfindig zu machen - und das ist offenbar nicht so einfach, denn es nutzen weniger Landeshauptstädter das Testangebot als möglich. "Wir können hochfahren auf bis zu 2.800 Tests am Tag. Was abgerufen wird, sind 700 bis 800 Tests", bedauert Zepuntke. Nicht immer waren so viele Möglichkeiten gegeben, prangert Strack-Zimmermann an. Besonders in den Pflegeheimen sei anfangs nicht flächendeckend getestet worden. Die FDP-Politikerin fordert nun eine Reihentestung der Angehörigen von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen. Auch Keller spricht sich für vielfaches und wiederholtes Testen aus, um symptomfreie Virusträger zu identifizieren: "Der negative Corona-Test stellt ja nur eine Momentaufnahme dar. Der positive Test ist aber das, wonach wir suchen."

Der Talk mit Kommunalpolitikern aus Düsseldorf ist die neunte von insgesamt elf Folgen der Sendereihe "Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW". Bis zum Wahlsonntag am 13. September kommen bei health tv unter anderem Politiker aus Köln zu Wort.

Sendetermin Köln

"Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW", Kandidatenrunde Köln, Sonntag, 30. August 2020, 19.00 Uhr

Quelle: health tv (ots)

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