Union will Rückkehr zur Wehrpflicht im neuen Wehrdienst verankern

Bild: Eigenes Werk /OTT
Die Union will die Rückkehr zur alten Wehrpflicht bereits jetzt gesetzlich vorbereiten. "Deswegen werben ich und meine Fraktion, die CDU und die CSU, dafür, dass wir schon jetzt die Rückkehr zur alten Wehrpflicht in das Gesetz aufnehmen", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp (CDU), dem Podcast "Berlin Playbook" des "Politico".
Röwekamp äußerte Zweifel, dass der geplante freiwillige Wehrdienst von
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ausreiche, um bis 2031 die
Bundeswehr um rund 80.000 zusätzliche Soldaten sowie eine Reserve von
260.000 aufzubauen. "Ich habe erhebliche Zweifel, dass das in so kurzer
Zeit gelingt."
Der Gesetzentwurf, der Ende August ins Kabinett
soll, müsse aus Sicht der Union überarbeitet werden. "Kein Gesetz
verlässt den Deutschen Bundestag so, wie es ihn erreicht. Und das gilt
für das Kabinett auch", sagte Röwekamp. Ziel sei, "dass die der Nato
zugesagten Fähigkeitsziele auch personell umsetzbar sind". Die Pläne
müssten deshalb "noch angepasst werden".
Scheitere der Aufbau
über Freiwillige, müsse der Staat kurzfristig reagieren können. "Wenn
wir nach ein oder zwei Jahren feststellen, dass wir nicht ausreichend
junge Menschen gewinnen, dann muss es auch schnell und unbürokratisch
und ohne erneute Beteiligung des Bundestages möglich sein, die alte
Wehrpflicht wieder in Kraft zu setzen."
Dafür brauche es eine
gesetzliche Ermächtigung, so Röwekamp. Die Bundesregierung müsse die
Wehrpflicht "unverzüglich wieder in Kraft setzen" können - etwa bei
verschärfter Sicherheitslage oder wenn der Personalaufwuchs nicht
gelingt. Den aktuellen Entwurf hält Röwekamp für "zeitlich
unterambitioniert" und ungeeignet, "das Ziel der Verteidigungsfähigkeit
der Nato am Ende zu erreichen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur