Grünen-Chefin geht auf Distanz zur Linken

Foto: Martin Kraft
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Grünen-Chefin Franziska Brantner warnt ihre Partei vor Hoffnungen auf eine künftige Mehrheit mit SPD und der Linken im Bundestag. "Zusammen haben wir aktuell ein Drittel der Stimmen, da muss man momentan nicht über eine rot-rot-grüne Mehrheit philosophieren", sagte Brantner der "Süddeutschen Zeitung".
Auch inhaltlich geht Brantner auf Distanz zur Linken. Die sei "noch
immer nicht bereit, Verantwortung im Bund zu übernehmen". Die Grünen
dagegen wollten "machen, nicht motzen".
Brantner plädiert
stattdessen dafür, die Grünen so zu positionieren, dass sie auch Stimmen
aus anderen Lagern abwerben können. Ziel der Partei müsse es sein, "so
stark wie möglich zu werden für Klimaschutz, Gerechtigkeit und ein
starkes Europa und dafür auch in andere Lager auszugreifen", sagte
Brantner und deutete damit an, auch der Union stärker Stimmen abwerben
zu wollen.
Dabei sollten die Grünen selbstbewusst auftreten und
Feindseligkeiten "hörbar widersprechen". Von ihrer eigenen Partei
fordert sie, dorthin zu gehen, "wo nicht nur Leute sind, die wir ohnehin
erreichen". Deshalb müssten alle raus, von den Bundestagsabgeordneten
bis zum Kreisverband. Die Grünen sollten sich öffnen und mit
"denjenigen, die andere Gedanken halten, noch mal ins Gespräch gehen".
Wenn die Demokraten sich alle in bequeme Rückzugsräume zurückziehen,
dürfe man sich nicht darüber beschweren, dass die Gesellschaft
auseinanderfalle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur