Hoppenstedt stellt Unterstützung für Brosius-Gersdorf infrage

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Nach der kurzfristigen Absage der Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin lässt CDU-Politiker Hendrik Hoppenstedt offen, ob die Union der SPD-Kandidatin im Bundestag noch zustimmen wird. "Ich kann, Stand jetzt, nicht garantieren, dass es überhaupt eine Mehrheit für Frau Brosius-Gersdorf geben wird", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Berlin Playbook Podcast.
Die Entscheidung, den Tagesordnungspunkt am Freitag von der Agenda zu
nehmen, sei gefallen, weil die Unterstützung in der Fraktion zuletzt
deutlich gesunken sei. "Die Fraktion konnte sich mit diesem Vorschlag
von Tag zu Tag weniger anfreunden. Deswegen haben wir die Notbremse
gezogen", so Hoppenstedt.
Zwar habe es eine Einigung auf die
Personalie gegeben, "aber wir mussten dann feststellen - und da sind wir
ja auch keinesfalls stolz drauf -, dass dieser Personalvorschlag in der
Fraktion mit zunehmender Debatte, die auch nicht nur in unserer
Fraktion, sondern im ganzen Land geführt wurde, weniger Akzeptanz fand."
Mit
Blick auf den Ablauf zeigte sich der parlamentarische Geschäftsführer
der Unionsfraktion im Bundestag selbstkritisch: Künftig müsse die
Fraktionsführung stärker mitdenken, "wie die Fraktion einen solchen
Personalvorschlag aufnimmt und möglicherweise auch etwas kritischer mit
den Personalvorschlägen anderer Fraktionen umgeht".
CSU-Vorstandsmitglied
Emmi Zeulner kritisierte hingegen den Umgang mit der SPD-Kandidatin.
"Es gleicht einer Hetzjagd, dass sie Morddrohungen ausgesetzt ist und
ihre fachliche Qualifikation als Richterin aberkannt wird", sagte
Zeulner POLITICO. Brosius-Gersdorf sei keine Linksextremistin.
Gleichzeitig
könne sie gut nachvollziehen, "wenn die SPD ihre Entscheidung
überdenkt". Die Sozialdemokraten seien gut beraten, nicht an der
Kandidatur festzuhalten - auch "im Sinne des Ansehens des
Bundesverfassungsgerichts".
Quelle: dts Nachrichtenagentur