Linke fordert Recht auf Wohnen im Grundgesetz
Anlässlich des bundesweiten Tags der wohnungslosen Menschen an diesem Donnerstag hat der Vorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, ein Grundrecht auf Wohnen in der Verfassung gefordert. "Das Recht auf Wohnen gehört ins Grundgesetz", sagte van Aken der "Rheinischen Post".
"Wohnen ist ein Menschenrecht." Die Linke wolle sich daher "mit
Nachdruck dafür einsetzen", dass das Recht auf Wohnen Verfassungsrang
erhält.
Dass in Deutschland schätzungsweise eine halbe Million
Menschen wohnungslos ist, sei "ein politischer Skandal", sagte der
Parteichef. "Wohnen ist zur Ware geworden, die sich immer weniger
Menschen leisten können." Ohne Wohnung gebe es kaum Chancen auf Arbeit,
soziale Teilhabe oder gesundheitliche Versorgung, so van Aken.
Die
Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU), Mitglied im Bauausschuss,
forderte, die Bedürfnisse wohnungsloser Menschen in den Blick zu nehmen.
"Der heutige Tag der wohnungslosen Menschen ist ein guter Anlass,
darauf aufmerksam zu machen", sagte sie. Zugleich bekräftigte sie das
Ziel, den Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit umzusetzen. Er
sieht die Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 als
Ziel vor.
Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hatte bereits
im Juli für das Thema sensibilisiert. "Wohnungslosigkeit ist ein
gesellschaftliches Problem, das wir angehen müssen. In so einem reichen
Land wie Deutschland sollte niemand auf der Straße leben müssen", sagte
sie der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur