Innenministerium bei Asylverfahren in Drittstaaten zurückhaltend

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Das Bundesinnenministerium zeigt sich in seinem am Sonntag veröffentlichten Abschlussbericht über Asylverfahren in Drittstaaten zurückhaltend. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, dass Kooperationen mit Drittstaaten ein weiterer Baustein sein könnten, um "irreguläre Migration" zu begrenzen.
Sie wies jedoch darauf hin, dass die Erfahrungen in Großbritannien
gezeigt hätten, dass solche Versuche "immense Kosten" verursachen und
scheitern könnten. Der Abschlussbericht betone die Notwendigkeit eines
eng abgestimmten Vorgehens der Europäischen Union bei Kooperationen mit
Drittstaaten.
Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die
Umsetzung der Drittstaatenmodelle umfangreiche Rechtsänderungen
erfordern würde. Das neue Gemeinsame Europäische Asylsystem sehe ein
sicheres Drittstaatenkonzept vor, das jedoch an das Vorliegen eines
Verbindungselements zwischen dem Asylantragsteller und dem Drittstaat
geknüpft sei. Auch bei Streichung dieses Verbindungselements bestünden
weiterhin hohe rechtliche Anforderungen. Zudem müssten sich Drittstaaten
finden, die zu einer solchen Zusammenarbeit bereit wären, was derzeit
ungewiss erscheine.
Quelle: dts Nachrichtenagentur