Haseloff sieht eigene Verantwortung zum Wahlsieg gegen AfD
Archivmeldung vom 16.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Eigenes Werk /OTT
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hat sich deutlich gegen ein Verbotsverfahren gegen die AfD ausgesprochen. Die Partei sei in "großen Teilen des Ostens längst Volkspartei", sagte Haseloff dem "Tagesspiegel".
Er warnte vor einem möglichen "Solidarisierungseffekt" bei einem Verbotsverfahren: "Stellen Sie sich vor, die Truppe käme im laufenden Verbotsprozess - wie auch immer - in eine Landesregierung. Sollen wir dann Regierungen verbieten?"
Sollte die Partei irgendwann eine absolute Mehrheit holen, dann zuerst
in Sachsen-Anhalt, hatte Haseloff bereits in der Vergangenheit erklärt.
Gerade deswegen spüre er als Amtsinhaber Verantwortung dafür, dass es
nicht dazu komme, sagte der Ministerpräsident dem "Tagesspiegel". "Mit
guter Politik erhalten wir ihre Stimmen wieder."
In diesem
Zusammenhang kritisierte Haseloff die neue Bundesregierung für das
Festhalten an den Klimazielen. "Das Ziel Klimaneutralität bis 2045, das
wir uns selbst auferlegt haben, ist aus meiner Sicht kaum haltbar",
sagte er. Der "Green Deal" müsse "gründlich überarbeitet" werden.
Klimaschutz dürfe "kein ökonomischer Selbstmord sein", die
Speicherumlage müsse noch diesen Sommer Geschichte werden, forderte
Haseloff.
Zur Frage einer möglichen Aufweichung der Beziehung der
Union zur Linken plädierte der CDU-Politiker für "Pragmatismus" in
Geschäftsordnungsfragen. Gleichzeitig sieht Haseloff keine Veranlassung
dazu, den generellen CDU-Abgrenzungsbeschluss zu revidieren. "Die Linke
will mit dem Kapitalismus auch diese Republik überwinden. Oder schauen
Sie sich die strittige Definition von Antisemitismus an. Mit einer
solchen Partei will ich kein normales Verhältnis", sagte der
Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur