Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Teile von Schwarz-Gelb wollen BND Wirtschaftsspionage gestatten

Teile von Schwarz-Gelb wollen BND Wirtschaftsspionage gestatten

Archivmeldung vom 09.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Joachim Pfeiffer, 2005
Joachim Pfeiffer, 2005

Foto: Tom Bilger - DOGMA 360° Communications
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU), unterstützt seinen FDP-Kollegen Martin Lindner in seiner Forderung, dem Bundesnachrichtendienst (BND) Wirtschaftsspionage zu gestatten. "Ohne einen aktiven Auftrag in Sachen Wirtschaftsspionage bleibt der BND gegenüber anderen Geheimdiensten ganz klar im Nachteil", sagte Pfeiffer der "Welt".

Appelle an andere Staaten diese Spionage zu unterlassen, würden aufgrund der hohen Attraktivität des deutschen Technologiestandorts wirkungslos verpuffen. "Daher gilt es die entsprechenden Kompetenzen des BND dringend zu erweitern", so Pfeiffer.

Der FDP-Wirtschaftspolitiker Martin Lindner hatte nach der Abhöraffäre des US-Geheimdienstes in der "Welt am Sonntag" den BND zum Gegenangriff aufgefordert. "Wir brauchen dringend Waffengleichheit", hatte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP erklärt. "Der BND muss in seiner Arbeit das Thema Wirtschaftsspionage künftig aktiver begleiten als bisher." In vielen westlichen Ländern haben die Geheimdienste ausdrücklich die Lizenz zur Wirtschaftsspionage.

Die Opposition lehnt die Forderungen aus der FDP ab, das Mandat des BND auszubauen. "Der BND ist keine Unternehmensberatung. Und rechtswidriges Vorgehen mit rechtswidrigem Vorgehen zu bekämpfen, halte ich für falsch", sagte Tobias Lindner, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, der "Welt".

Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Wolfgang Tiefensee, stellte sich gegen den Vorschlag: "Ich bin dagegen, dass der BND selbst stärker Wirtschaftsspionage betreiben sollte. Vielmehr muss die Spionageabwehr deutlich verbessert werden."

Noch ist nicht sicher, ob die NSA bei ihren Lauschangriffen tatsächlich deutsche Unternehmen ausspioniert hat. Wundern würde es viele deutsche Wirtschaftspolitiker nicht. "Ich gehe davon aus, dass es den Amerikanern bei den Abhöraktionen um zwei Dinge geht: Terrorismusbekämpfung und Wirtschaftsspionage", sagte Martin Lindner (FDP) der Zeitung.

"Es ist nicht neu, dass Deutschland als Hochtechnologiestandort ein natürliches Ziel für Wirtschaftsspionage ist", meinte auch Tiefensee. Bisher war er wie viele andere Wirtschaftspolitiker allerdings davon ausgegangen, dass die Bedrohung vor allem aus China komme. "Sollte es sich bewahrheiten, dass die USA Wirtschaftsspionage in Deutschland betrieben haben, wäre ich schon irritiert", sagte Tiefensee.

Er forderte die Bundesregierung auf, Verträge mit befreundeten Ländern abzuschließen, die gezielte und verdeckte Wirtschafts- und Industriespionage durch staatliche Geheimdienste verbieten. Zudem solle die Bundesregierung Unternehmen stärker für das Thema Wirtschaftsspionage sensibilisieren, sagte Grünen-Politiker Lindner. "Statt Cloud-Computing zu fördern, sollte die Bundesregierung besser Firmen in Sachen Datensicherheit schulen." Gerade viele Mittelständler hätten noch großen Aufholbedarf.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte filz in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige