Grüne wollen öffentliche Sitzungen der Corona-Enquete-Kommission
Die Grünen fordern öffentliche Sitzungen der Corona-Enquete-Kommission, die der Bundestag am Donnerstag einsetzen will. "Es ist wirklich wichtig, dass auch die Entscheidungsstrukturen auf den Prüfstand kommen - um für eine mögliche nächste Pandemie besser gerüstet zu sein", sagte Grünen-Chefin Franziska Brantner den Zeitungen der "Mediengruppe Bayern".
Die Enquete-Kommission sei ein erster Schritt. "Ich finde es aber
unverantwortlich, dass die Kommission nicht öffentlich tagt", sagte sie.
"Es braucht eine gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung, nicht nur einen
Bericht, der im politischen Berlin zirkuliert", so Brantner weiter.
Der
Bundestag hat verschiedene Arten von Gremien zur Auswahl, um größere
Sachkomplexe zu untersuchen. Anders als in einer Expertenkommission
sitzen in einer Enquete-Kommission neben Sachverständigen auch
Abgeordnete. Die Grünen hatten ursprünglich einen Untersuchungsausschuss
zur Maskenbeschaffung durch das Bundesgesundheitsministerium unter der
Leitung des damaligen Ministers Jens Spahn (CDU) gefordert. Darin wären
ausschließlich Abgeordnete vertreten und die Opposition hätte mehr
Einfluss. Grüne und Linke erreichen zusammen allerdings nicht das nötige
Quorum im Bundestag, um einen solchen Untersuchungsausschuss
einzusetzen. Sie wären auf die Koalitionsfraktionen angewiesen - oder
auf die AfD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur