Schwesig wirft Union Beschädigung das Bundesverfassungsgerichts vor
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), kritisiert die Union für den Umgang mit der Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht Frauke Brosius-Gersdorf. "Ich habe kein Verständnis dafür, wie man mit einer solchen Debatte das höchste Gericht in Deutschland beschädigt", sagte Schwesig am Freitag den Sendern RTL und ntv.
Sie forderte die Union dazu auf, wie besprochen für die SPD-Kandidatin
zu stimmen. "Jetzt kommt es darauf an, ob Herr Spahn und Herr Merz in
der Lage sind, dass ihre Reihen geschlossen sind."
Die
Personalvorschläge seien im Vorfeld ausgetauscht worden und es habe
keine Kritik gegeben. Nun müssten sich CDU und CSU als verlässlich
zeigen. "Das ist das Einmaleins, wenn eine Koalition gut
zusammenarbeiten soll."
Kurz vor den Beratungen im Bundesrat zum
sogenannten "Investitionsbooster" und Infrastruktur-Sondervermögen
verteidigte Schwesig beide Vorhaben trotz der hohen Kosten. "Es sind
zwei große Pakete, die Wachstum bringen werden, und das ist dringend
notwendig", sagte sie.
Deutschland erlebe im dritten Jahr in
Folge eine Rezession, die Wirtschaft brauche also diese Impulse. "Lars
Klingbeil hat hier wirklich schnell geliefert als Investitionsminister."
Zudem habe er dafür gesorgt, dass die Kommunen die Steuerausfälle durch
den "Investitionsbooster" nicht selbst stemmen müssten. Daher gehe sie
von einer großen Zustimmung des Bundesrates aus.
Schwesig hält
die Milliardenpakete für richtig, obwohl sie die Haushaltslage in den
kommenden Jahren durch Zins und Tilgung erschweren werden. Das größte
Problem für die öffentlichen Haushalte sei fehlendes Wachstum. Dies
bedeute weniger Einnahmen bei Steuern und Sozialabgaben. "Deshalb wird
es auch für die Haushalte gut sein, wenn es der Wirtschaft wieder besser
geht, wenn es Wirtschaftswachstum gibt." Man müsse zwar auch sparen,
dennoch solle die Bundesregierung an geplanten Koalitionsprojekten wie
der höheren Pendlerpauschale und der reduzierten Mehrwertsteuer in der
Gastronomie festhalten, so Schwesig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur