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Medien: Innenminister der Länder kritisieren geplante Anti-Terror-Datei gegen Neonazis

Archivmeldung vom 09.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de

Unter den Innenministern der Länder regt sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" Widerstand gegen eine angeblich zu lasche Gesetzesinitiative von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Danach soll eine gemeinsame Anti-Terror-Datei von Polizei und Verfassungsschutz die Bekämpfung rechtsextremer Gruppen erleichtern. Doch der Entwurf aus Berlin sei eine "Mogelpackung", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD).

"Mit dieser Initiative behindert die Bundesregierung eine effektive Bekämpfung der Neonazis, anstatt endlich dringend nötige Verbesserungen durchzusetzen." Es reiche nicht aus, in der neuen Datei nur gewalttätige und gewaltbereite Rechtsextremisten zu erfassen. Die Sicherheitsbehörden müssten auch über die Drahtzieher Bescheid wissen, die andere zur Gewalt anstachelten, ohne selbst zuzuschlagen. Es sei "völlig unverständlich", dass die Daten von Polizei und Verfassungsschutz "nicht generell zur Recherche und Analyse von rechtsterroristischen Netzwerken genutzt werden dürfen", monierte der Düsseldorfer Innenminister.

Andere Länderkollegen sähen das ähnlich, heißt es in seinem Ministerium. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung bleibe laut Jäger "deutlich" hinter dem einstimmigen Beschluss der Innenministerkonferenz vom Dezember 2011 zurück, den Friedrich noch mitgetragen hatte, so Jäger. Danach sollte die "Verbunddatei Rechtsextremismus" Informationen zu "Gewaltbereiten, Gewaltbefürwortern und Kontaktpersonen, Vereinigungen, Strukturen" enthalten. Die gespeicherten Informationen sollten "auch für Recherche- und Analysezwecke zur Verfügung stehen". Doch bei der Vorbereitung der Gesetzesinitiative machte Friedrich dann Zugeständnisse an die Bundesjustizministerin. Die Liberale hatte vor allem die zu weitreichenden Rechte der Behörden kritisiert.

NPD und Neonazis werben zunehmend Frauen an

NPD und Neonazis versuchen zunehmend, Frauen und Mädchen für die rechtsextremistische Szene einzuspannen. Dabei verzichten sie bewusst auf Hetzparolen und stellen sich als Opfer von Provokationen politischer Gegner dar, warnte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gegenüber den Zeitungen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Dies soll von dem in Wahrheit äußerst aggressiven und gewaltbereiten Auftreten vieler Rechtsextremisten ablenken", sagte Jäger. Um ihre Anziehungskraft für weibliche Zielgruppen zu steigern, werde rassistische Propaganda systematisch "getarnt".

Nach einer Studie des NRW-Verfassungsschutzes hat vor allem die NPD ihr Potenzial an männlichen Wählern weitgehend ausgereizt. Von einem Zuwachs an Frauen verspreche sich die Partei, über deren Verbot derzeit diskutiert wird, ein weniger negatives Image in der Öffentlichkeit. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind zwei von drei NPD-Wählern männlich. Nur 15 bis 20 Prozent ihrer Mitglieder in NRW sind Frauen. Dennoch sehen die Verfassungsschützer bei fremdenfeindlichen Einstellungen kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Antisemitismus kommt nach dem Bericht aber häufiger bei Männern vor, Islamfeindlichkeit bei Frauen. Jäger schließt daraus: "Wir müssen darauf achten, dass wir bei der Vorbeugung männliche und weibliche Jugendliche gleichermaßen erreichen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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