Schwesig warnt vor Verzögerungen bei Stromnetzausbau
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fordert mehr Klarheit über den Strombedarf in Deutschland und warnt vor Verzögerungen bei laufenden Netzausbauprojekten.
Schwesig sagte der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe): "Wir haben auf
der letzten Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler auf
Vorschlag Mecklenburg-Vorpommerns beschlossen, dass ein Energieplan
aufgestellt werden soll. Wir müssen wissen, welche Strommengen wann und
wo in den kommenden Jahren tatsächlich benötigt werden und wie sie
dorthin kommen."
Das sei wichtig, um den Ausbau der erneuerbaren
Energien besser zu steuern. Deshalb unterstützen man die
Bestandsaufnahme der Bundesregierung. "Bei bereits laufenden
Planungsverfahren darf die Bestandsaufnahme nicht dazu führen, dass von
vorn begonnen werden muss. Für uns im Norden ist aber viel wichtiger,
den Verbrauch hier vor Ort zu vergünstigten Konditionen zu erleichtern,
damit die Energie möglichst nah am Ort der Erzeugung genutzt werden
kann", betonte die SPD-Politikerin.
Mit Blick auf die mögliche
Rückkehr zu Freileitungen beim Bau der großen Übertragungsnetze sagte
Schwesig: "Den dringend notwendigen Netzausbau haben vor einigen Jahren
vor allem die süddeutschen Länder verzögert. Die Erdverkabelung war der
Preis, um voranzukommen."
Bis Ende August will
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ein Monitoring zur
Energiewende vorlegen, das Aufschluss geben soll etwa über den
Strombedarf und den Stand beim Netzausbau.
Quelle: dts Nachrichtenagentur