PKM-Chef weist CDU-Steuervorstoß scharf zurück - SPD begrüßt ihn

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Der Vorschlag des CDU-Haushaltsexperten Andreas Mattfeldt, die sogenannte Reichensteuer im Gegenzug zu Sozialreformen anzuheben, stößt in den eigenen Reihen auf scharfe Ablehnung. "Ich sage es gleich am Anfang dieser Diskussion: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit meiner Fraktion für eine Erhöhung der Einkommensteuer oder der Erbschaftsteuer stimmt", sagte der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian von Stetten der "Bild".
Er empfehle den Abgeordneten, die den Bundeshaushalt sanieren wollen,
"sich um die Verringerung der Ausgaben zu kümmern", so von Stetten.
"Einnahmen
holt sich der Staat von den Bürgern eher zu viel statt zu wenig." Im
PKM sind nach eigenen Angaben mehr als 160 Abgeordnete der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion organisiert. "Es sollten jetzt alle
Steuererhöhungsfantasierer aus der offensichtlich viel zu heißen Sonne
gehen und sich im Schatten wieder auf Normaltemperatur abkühlen", so von
Stetten.
Die Spitze der SPD-Bundestagsfraktion hingegen reagiert
positiv und mit Lob auf den Vorstoß des CDU-Haushaltspolitikers Andreas
Mattfeldt. "Ich begrüße, dass es erste Signale aus der Union gibt, die
eine Brücke bauen wollen", sagte die stellvertretende Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion, Wiebke Esdar, der Zeitung.
Sie freue
sich, dass Mattfeldt ausspreche, was allen Fachpolitikern klar sei. Am
Ende komme es in der Haushaltspolitik darauf an, konkrete Lösungen zu
finden, so Esdar. "Und diese bestehen in einem Kompromiss." Die SPD
verwehre sich "nicht, den Sozialstaat gerechter zu machen". Aber das
bedeute "explizit etwas anderes als einen Kahlschlag bei den
Sozialleistungen", sagte Esdar.
Auch Dirk Wiese,
Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, begrüßt Mattfeldts
Vorstoß. Wenn Mitglieder der Union zu der Einsicht kämen, dass eine
Erhöhung der Reichensteuer bei gleichzeitiger Entlastung der kleinen und
mittleren Einkommen ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit sein könne, dann
"rennen sie bei mir offene Türen ein", sagte Wiese der "Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur