NRW-Wirtschaftsministerin verlangt Abkehr von der "Schwarzen Null"
Archivmeldung vom 03.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie stellvertretende Regierungschefin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur (Grüne), hat angesichts der globalen Herausforderungen eine Reform der Verschuldungsregeln für Deutschland verlangt. "Die USA und China buttern gerade Milliarden in ihre Volkswirtschaften und haben damit längst alle marktwirtschaftlichen Spielregeln über Bord geworfen", sagte sie der "Rheinischen Post".
"Die Frage ist dann doch: Geht man sozusagen das Hohelied der Schwarzen
Null trällernd unter und riskiert, dass Menschen die Zukunftsperspektive
verlieren und Unternehmen aufgeben? Oder schaffen wir eine ernsthafte
Diskussion darüber, wie wir unsere Volkswirtschaft in diesem unfairen
Spiel halten, uns dafür aber von Schuldenregeln aus einer längst
vergangenen Zeit trennen."
Um die Verteidigungsfähigkeit zu
erhöhen, müsse Deutschland schnell ausreichend Geld bereitstellen. "Die
Weltlage und der Zustand der Infrastruktur waren doch lange bekannt. Was
sich gerade aber ändert, ist, dass die Union die Realität zu begreifen
beginnt. Nachdem sie 20 Jahre lang, 16 davon in Regierungsverantwortung,
sämtliche Lösungsvorschläge schuldig blieb."
Die Union werde
auch erklären müssen, wie im Sinne der Generationengerechtigkeit die
Tilgung erfolgen könne und wie sie weiter mit dem Haushalt umgehen
wolle. "Das kann auch bedeuteten, dass mit unangenehmen Einschnitten
gerechnet werden muss." Auf die Frage, ob dies etwa durch eine Reform
des Bürgergelds erfolge solle, sagte Neubaur: "Ich bin nicht Teil dieser
Koalitionsverhandlungen. Was zu tun ist, darüber muss sich Friedrich
Merz mit den Sozialdemokraten verständigen. Das ist jetzt seine Aufgabe.
Die Lösung kann aber nicht sein, nur bei den Schwächsten zu kürzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur