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Justizminister drängen auf besseren Schutz von Whistleblowern

Archivmeldung vom 08.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Didi01 / pixelio.de
Bild: Didi01 / pixelio.de

Nach der Veröffentlichung neuer Geheimdokumente aus Steueroasen wollen die Justizminister der Länder in der Frage eines besseren rechtlichen Schutzes von Whistleblowern Druck auf den Bundesgesetzgeber machen. "Wer nachweislich Unrecht aufdeckt, verdient den Schutz unseres Rechtssystems", sagte Bremens Justizsenator Martin Günthner (SPD) dem "Handelsblatt".

Er begrüße daher das Bestreben auf europäischer Ebene, wichtigen Hinweisgebern per Gesetz mehr Sicherheit zu garantieren. Es sei aber "dringend notwendig, dass wir auch auf nationaler Ebene prüfen, inwieweit es hier einer gesetzlichen Regelung zum Schutz von Whistleblowern bedarf". Hierfür werde er sich bei der Justizministerkonferenz am Donnerstag in Berlin "nachdrücklich einsetzen". Günthner nahm dabei Bezug zu den neuen, umfangreichen Veröffentlichungen zur globalen Steuervermeidung.

"Schwerwiegende gesellschaftliche Missstände können oftmals nur öffentlich gemacht und abgestellt werden, wenn die entsprechenden Informationen über den Kreis der unmittelbar Beteiligten hinaus bekannt werden", sagte er. Dies zeige nicht zuletzt die aktuelle Debatte über die sogenannten "Paradise Papers" und der damit bekannt gewordenen Steuervermeidung "zulasten unseres Gemeinwesens". Ohne die Arbeit von Whistleblowern und Journalisten sei man hier "wohl noch immer völlig ahnungslos". Ähnlich äußerte sich der Hamburger Justizsenator Till Steffen (Grüne).

"Mutige, die rechtswidrige Vorgänge aufdecken und dadurch dem öffentlichen Interesse dienen, müssen besser vor Strafverfolgung oder Kündigungen geschützt werden. Hierfür brauchen wir gesetzliche Regelungen, wie wir es bereits im Juni 2016 auf der Justizministerkonferenz beschlossen haben und auf der kommenden erneut besprechen werden", sagte Steffen dem "Handelsblatt". Vor einem Jahr hatten die Länderjustizminister in einem Beschluss gefordert, den deutschen Whistleblower-Schutz, der sich auf "vereinzelte Vorschriften und Einzelfallentscheidungen von Gerichten" beschränke, auf den Prüfstand zu stellen. Seinerzeit baten die Minister die Bundesregierung um Prüfung, ob der Schutz von Hinweisgebern einer gesetzlichen Regelung bedürfe. Nun mahnte Steffen zur Eile. "Der Schutz von Whistleblowern ist überfällig. Die Gesellschaft ist auf verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger angewiesen, um Verfehlungen in großen Organisationen auf die Schliche zu kommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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