Junge Union will Sozialreformen auch gegen SPD durchsetzen
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, fordert Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf, Sozialreformen auch gegen den Willen der SPD und Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD) per Richtlinienkompetenz durchzusetzen.
"Wenn Bas partout nicht arbeiten will, muss der Kanzler per
Richtlinienkompetenz entscheiden", sagte Winkel der "Bild"
(Samstagausgabe). "Der Kanzler hat außenpolitisch gezeigt, dass er
führen kann. Führung brauchen wir jetzt auch in Deutschland."
Wenn
Bas "alles blockiert, was Richtung Realität tendiert, sogar noch
ausfällig wird, erwarte ich vom Kanzler keinen Kuschelkurs, sondern
Führung", sagte Winkel. Der CDU-Sozialpolitiker forderte, die Koalition
müsse den "aufgeblähten" Sozialstaat kürzen. "Ob wir es nun wollen oder
nicht."
Es gehe seiner Ansicht nach nicht um weniger, sondern um
mehr soziale Gerechtigkeit. "Es kann nicht sein, dass eine Familie im
Bürgergeld nur geringfügig weniger Geld zur Verfügung hat als eine
Familie in Arbeit. Aus genau diesem Grund wählen die Arbeiter in
Deutschland nicht mehr sozialdemokratisch", sagte Winkel.
Die
Bundesregierung muss sich bei der Reform an die strengen Vorgaben des
Bundesverfassungsgerichts halten. Es hatte 2019 geurteilt, dass die den
Grundsicherungsanspruch fundierende Menschenwürde allen zustehe und
selbst durch vermeintlich "unwürdiges" Verhalten nicht verloren gehe.
Sanktionen seien zwar grundsätzlich möglich, aber Leistungskürzungen von
mehr als 30 Prozent des Regelbedarfs verfassungswidrig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur