Grüne stellen sich gegen Abschiebe-Vereinbarungen mit Taliban

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Die Grünen haben die Pläne von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), Abschiebe-Vereinbarungen mit den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan zu treffen, scharf kritisiert. "Union und SPD hofieren ein Zentrum des islamistischen Terrors, nur um Abschiebungen nach Afghanistan zu ermöglichen", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Marcel Emmerich, der "Rheinischen Post". "Aber Menschenrechte sind nicht verhandelbar, schon gar nicht mit Terroristen."
Während internationale Partner vor den Taliban warnten, breche
Dobrindt im Alleingang ein diplomatisches Tabu. "Er beginnt Beziehungen
zu einem Regime, das foltert, steinigt, Frauen unterdrückt und die
Menschenrechte mit Füßen tritt", kritisierte der Grünen-Politiker. Das
sei sicherheitspolitisch mit Blick auf den Kampf gegen Islamismus
"fatal".
"Ein konsularischer Ausbau durch die Taliban wäre nicht
nur eine politische Kehrtwende, sondern auch ein Sicherheitsrisiko in
Deutschland, denn das autoritäre Regime könnte hier einen Weg sehen, um
Oppositionelle im Ausland zu verfolgen und unter Druck zu setzen", sagte
Emmerich. Es sei nicht vorstellbar, wie durch diplomatische Beziehungen
gewährleistet werden könne, dass den Abgeschobenen keine Folter oder
unmenschliche Behandlung drohe. "Und warum steht die SPD nur daneben und
schaut zu?", fragte der Grünen-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur