Verdi verlangt Vorbereitung von AfD-Verbotsverfahren

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Nach der Neubewertung der AfD durch den Verfassungsschutz hat der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, die Vorbereitung eines AfD-Verbotsverfahrens gefordert.
Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag) sagte Werneke: "Ein
Verbotsverfahren gegen ersetzt nicht die tägliche politische
Auseinandersetzung mit der AfD und das Zurückdrängen ihres
gesellschaftlichen Einflusses. Nach der Einstufung der AfD als gesichert
rechtsextremistisch ist es dennoch an der Zeit, ein Verbotsverfahren
vorzubereiten, das erwarte ich von den Ländern und vom Bund."
Der
Gewerkschafter machte zugleich deutlich, dass AfD-Mitglieder nach
seiner Auffassung im öffentlichen Dienst nicht tragbar sind, sofern sie
hoheitliche Aufgaben ausüben. Es gebe dazu seit langer Zeit eindeutige
Formulierungen in den Tarifverträgen, etwa in dem für den Bund und die
Kommunen. Dort heiße es, dass sich die Beschäftigten "durch ihr gesamtes
Verhalten zur freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des
Grundgesetzes bekennen" müssten.
Werneke sagte: "Für Beamtinnen
und Beamte gilt dieser Maßstab allemal. Zumindest für die Beschäftigten
des öffentlichen Dienstes, die hoheitliche Aufgaben ausüben und damit
unseren Staat im besonderen Sinne repräsentieren, verbietet sich daher
die Mitgliedschaft in einer gesichert rechtsextremistischen Partei wie
der AfD."
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte am Freitag
mitgeteilt, dass es die gesamte AfD jetzt als gesichert
rechtsextremistisch einstuft. Vorher war die Partei ein
rechtsextremistischer Verdachtsfall. In einigen Bundesländern galten die
dortigen AfD-Landesverbände bereits vorher als gesichert
rechtsextremistisch. Welche Folgen die Neubewertung für Beschäftigte des
Staates haben könnte, soll auch Thema bei der nächsten
Innenministerkonferenz der Länder sein, die im Juni in Bremerhaven
stattfindet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur