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VMK-Vorsitzende fürchtet starken Preisanstieg nach 9-Euro-Ticket

Archivmeldung vom 15.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Einwanderer reisen mit Bussen ein (Symbolbild)
Einwanderer reisen mit Bussen ein (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk/OTT

Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Bremer Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) warnt vor einer starken Erhöhung der Preise im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nach dem Ende des 9-Euro-Tickets und fordert vom Bund eine Aufstockung der Regionalisierungsmittel. "Ohne eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel ist davon auszugehen, dass die regulären Ticketpreise im kommenden Jahr stark erhöht werden müssten, weil die stark gestiegenen Energiekosten die Kalkulationen der ÖPNV-Anbieter völlig über den Haufen werfen", sagte sie der "Welt am Sonntag".

Das wolle man unbedingt vermeiden. "Es wäre schlichtweg das falsche Signal, in der Klima- und Energiekrise die Ticketpreise für den ÖPNV zu erhöhen." Auch der SPD-Verkehrspolitiker Detlef Müller warnte davor, dass wegen der gestiegenen Energie- und Personalkosten von ÖPNV-Anbietern nach dem Auslaufen des 9-Euro-Ticekts Ende August eine massive Preiserhöhung bei den regulären Tickets auf die Kunden zukommen könnte. Man müsse verhindern, dass Kostensteigerungen über massive Erhöhungen der regulären Ticketpreise an die Kunden weitergegeben werden, sagte Müller der Zeitung. "Erst wenn hierfür eine Lösung gefunden wurde, kann man über Verbilligungen und Vereinfachungen im Sinne einer Nachfolgeregelung fürs 9-Euro-Ticket reden."

Gleichwohl plädierten Schaefer und Müller für eine baldige Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket und nannten als Grund vor allem, dass dieses Ticket im Unterschied zu sonstigen ÖPNV-Fahrkarten bundesweit gültig ist. "Klar ist, dass wir über die Zeit der kleinräumigen Verkehrsverbünde und Tarifzonen hinaus sind", sagte Schaefer. "Durch das 9-Euro-Ticket konnten wir lernen, wie sehr es die Mobilität verbessert, wenn man mit einem Ticket alle ÖPNV-Angebote nutzen kann, ohne sich dauernd nach den örtlichen Tarifbestimmungen erkundigen zu müssen. Diesen Fortschritt dürfen wir nicht wieder aufgeben." Unter den Bundesländern gebe es aber noch keine abgestimmte Position zu einer Forstsetzung: "Alle weiteren Überlegungen für Nachfolgeregelungen werden davon abhängen, was sie kosten und wie viel Geld dafür aufgebracht werden kann", sagte Schaefer.

Auch in diesem Zusammenhang sei eine Aufstockung der Regionalisierungsmittel, die der Bund den Ländern für die Finanzierung des Schienen-Regionalverkehrs überweist, noch in diesem Jahr erforderlich: "Ohne diese Voraussetzung kann es schlicht aus Kostengründen keine Nachfolgeregelung geben", sagte Schaefer. Müller von der SPD lobte ebenfalls, dass das 9-Euro-Ticket die ÖPNV-Nutzung vereinfacht habe. "Das 9-Euro-Ticket zeigt, wie sinnvoll es ist, preiswerte Monatskarten unkompliziert weit über die jeweiligen Verbundgrenzen hinaus nutzen können", sagte Müller. Daher bestehe in der Koalition ein grundsätzlicher Konsens, dass man nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets ab September schnell neue Möglichkeiten schaffe, damit die Bürger "preiswerte ÖPNV-Tickets kaufen können, mit denen sie mindestens verbundübergreifend und im Idealfall bundesweit fahren können". Indes fügte Müller mit Blick auf derzeit diskutierte Vorschläge zu einer Nachfolgeregelung hinzu: "Jedes Modell würde Geld kosten. Angesichts der angespannten Haushaltslage gehe ich nicht davon aus, dass schon für September eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden wird. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam mit Bund und Ländern noch im Herbst ein kundenfreundliches Konzept für ein dauerhaft preiswertes Abo entwickeln können, dass nicht auf die oft sehr kleinräumigen Verkehrsverbünde beschränkt ist."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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