Otte: SPD muss sich bei Wehrpflicht bewegen

Bild: Eigenes Werk /SB
Der Wehrbeauftragte Henning Otte sieht im Personalmangel das größte Problem der Bundeswehr. "Personalgewinnung und Personalbindung müssen im Mittelpunkt stehen - nicht immer mehr auf die Schultern zu packen, sondern die Schultern breiter zu machen", sagte Otte im Berlin Playbook-Podcast von POLITICO. Ziel müsse es sein, mehr Kameraden an die Seite der Soldaten zu stellen.
Auch eine bessere Bezahlung sei notwendig: "Anerkennung ist die
wichtigste Währung, aber das allein hilft nicht. Der Beruf muss so
attraktiv sein, dass im freien Markt Ziele erreicht werden. Ich glaube
schon, dass der Sold angepasst werden muss."
Zur Wehrpflicht
erklärte Otte: "Wenn das freiwillig nicht reicht, müssen verpflichtende
Elemente im Gesetz erhöht werden. Der Minister hat zugesagt, dass er
dafür Vorsorge trifft. Das ist richtig und notwendig."
Mit Blick
auf die SPD sagte Otte: "Ich denke, die SPD muss sich bewegen. Der
Bundesparteitag wird zeigen, wie weit hier die Einsicht ist."
Otte
forderte, das Thema Personal "in den Mittelpunkt dieser
Legislaturperiode" zu stellen. Verteidigungsminister Boris Pistorius
(SPD) habe der Nato zugesagt, die Truppe um mit bis zu 60.000
zusätzlichen Soldaten aufzustocken. Dafür brauche es verbesserte
Infrastruktur und klare politische Prioritäten.
Zur Zielmarke von
fünf Prozent Verteidigungsausgaben sagte Otte: "Deutschland will dieses
Ziel bis 2029 erreichen. Das ist gut - und das muss auch gelingen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur