Digitalminister zeigt sich offen für Nutzung von Palantir
In der Diskussion um die polizeiliche Nutzung der Analysesoftware Gotham des US-Unternehmens Palantir hat sich Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) offen für die Anwendung des umstrittenen Programms gezeigt. "Menschen und Staaten, die andere wertepolitische Vorstellungen haben und ganze Länder bedrohen, nutzen zunehmend Technologie. Wir sollten ebenfalls Technologien nutzen, um unseren Staat und unsere Demokratie zu schützen. Wenn ein Anbieter eine solche Technologie bereitstellt, sollten wir in sie investieren", sagte Wildberger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Zugleich sagte der Digitalminister: "Wir sollten aber auch europäische
Unternehmen haben, die solche Lösungen bieten können." Wildberger gab
das Ziel aus, dass Deutschland digital souveräner werden müsse. "75
Prozent der Cloud-Lösungen, die wir nutzen, kommen von den großen
amerikanischen Tech-Konzernen", sagte er.
Zwar arbeite man mit
diesen Unternehmen seit vielen Jahren als "vertrauensvolle Partner"
zusammen. Gleichzeitig müsse es aber auch darum gehen, "selbst unsere
Talente zu nutzen, um an den riesigen Wachstumsfeldern zu profitieren".
Hierbei sieht der CDU-Politiker auch den Bund in der Pflicht, der selbst
Ankerkunde bei deutschen und europäischen Unternehmen werden müsse.
Trotz
der derzeitigen Spannungen mit den USA will Wildberger zudem weiterhin
auf die transatlantische Partnerschaft setzen. "Das Bündnis ist über
viele Jahrzehnte eine tragende Säule. Beziehungen leben von
Langfristigkeit, nicht von kurzfristigen Unstimmigkeiten", sagte
Wildberger. Zugleich forderte er, "das Heft des Handelns wieder stärker
selbst in die Hand" zu nehmen. Zu viel habe man in der Vergangenheit
ausgelagert - "ob in der Verteidigung, der Energiebeschaffung, der
industriellen Produktion und auch bei der Digitalisierung".
Quelle: dts Nachrichtenagentur