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Virologe Streeck kritisiert Corona-Politik von Bayern und Sachsen

Archivmeldung vom 19.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Hendrik Streeck (2019)
Hendrik Streeck (2019)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht die aktuellen Lockdown-Vorreiter Bayern und Sachsen als abschreckende Beispiele für ein fehlerhaftes Corona-Management. "Wir haben in Bayern und in Sachsen eine sehr niedrige Impfquote", sagte er dem Nachrichtensender "Welt".

Zusätzlich habe man das Problem, dass dort sehr spät mit Maßnahmen reagiert worden sei. "Und jetzt muss man natürlich umso härter reagieren, damit man die Fallzahlen wieder kontrollieren kann. Das ist vielleicht eine Lehre für die anderen Bundesländer, die Infektionszahlen genau im Blick zu haben, eher einmal mehr zu testen und vielleicht einmal eher die nächste Eskalationsstufe zu zünden, von 2G auf 2G plus, bevor man eine Situation wie in Sachsen und in Bayern hat", so der Virologe. Insgesamt sei die Corona-Situation in Deutschland wohl sehr viel schlimmer als die reinen Zahlen das nahelegen.

Die Dunkelziffer sei erheblich, so Streeck: "Wir sehen seit ein paar Tagen zwar einen leichten Rückgang beim R-Wert, aber wir können schlecht einschätzen, wie sich das entwickeln wird, weil das Testen gerade ausgeweitet wird. Wir müssen damit rechnen, dass es momentan eine enorm hohe Dunkelziffer in Deutschland gibt. Also, dass viel, viel mehr Menschen infiziert sind und gar nicht davon wissen. Und davon müssen wir wieder wegkommen, da müssen wir durch das Testen die Dunkelziffer wieder ausleuchten." Die Hospitalisierungsinzidenz sei ein schwieriger Gradmesser für das Coronageschehen, weil die gemeldete Zahl nicht in Echtzeit den tatsächlich aktuellen Belegungsstand in den Krankenhäusern abbilde, sagte der Wissenschaftler: "Die Problematik bei der Hospitalisierungsinzidenz ist, dass es sehr viele Nachmeldungen im Moment gibt. Das wird nicht gut erfasst. Wir wissen nicht tagesaktuell, wie die Krankenhausbelegung eigentlich ist, in bestimmten Landkreisen." Da müsse nachgearbeitet werden. "Da muss das RKI auch eine schnellere Infrastruktur schaffen, dass man am besten in real time die Krankenhausbelegung erfährt. Da haben wir im Sommer leider geschlafen, da hätten wir die Infrastruktur schaffen können."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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