Sachsen hofft auf Verstetigung der Afghanistan-Abschiebungen

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) fordert Konsequenzen, nachdem drei afghanische Straftäter kurz vor ihrem geplanten Abschiebeflug am Freitag abtauchen konnten. Es habe hier einen "erkennbaren Missbrauch von Asylfolgeanträgen" gegeben, sagte er dem Sender MDR Aktuell.
Die Männer wurden demnach bereits in Ausreisegewahrsam genommen. Die
Anwälte der drei hätten aber einen Asylfolgeantrag gestellt, sodass sie
aus dem Gewahrsam entlassen werden mussten. Das Bamf habe zwar schnell
eine endgültige Entscheidung in der Sache vorgelegt, die Personen seien
aber bis zum Flug nicht mehr auffindbar gewesen. Zwei Männer seien bis
heute nicht wieder aufgetaucht.
Schuster verteidigte die Behörden
in Sachsen in der Sache. "Wir können uns keine Fehler vorwerfen, weil
wir uns an die rechtlichen Spielregeln halten." Er hoffe, dass die neue
Bundesregierung diese Afghanistan-Flüge jetzt verstetigt. "Weil dann
entsteht natürlich bei den Gerichten ein größeres Vertrauen in die
Frage, dass der Flug wirklich geht." Das könnte Richter, die über eine
Freiheitsentziehung entscheiden, beeinflussen.
Darüber hinaus
wolle er im Rahmen der Innenministerkonferenz über den "erkennbaren
Missbrauch von Asylfolgeanträgen" reden. "Ich glaube, dem müssen wir
einen Riegel vorschieben." Die Betroffenen seien ausreisepflichtig
gewesen. Sie hatten demnach ein komplettes Asylverfahren hinter sich und
alle Rechtswege seien ausgeschöpft gewesen. "Dass das immer wieder mit
Asylfolgeanträgen, die am Ende substanzlos waren, blockiert und
verzögert oder verhindert wird, das kann ich so nicht akzeptieren",
sagte der Innenminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur