Lehrerverband hält Migrationsquote an Schulen für unrealistisch
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, hält die aktuell diskutierte Migrationsquote für Schulkinder für unrealistisch. "Wer soll überhaupt unter die Definition fallen? Es gibt viele Kinder mit Migrationshintergrund, die perfekt Deutsch sprechen, und daneben solche, die ihre deutsche Muttersprache nur eingeschränkt beherrschen", sagte er der "Rheinischen Post".
Zugleich wies Düll am Beispiel Augsburg darauf hin, dass es auch
Tendenzen gibt, die den Migrationsanteil an manchen Schulen noch weiter
wachsen lassen könnten: "Katholische und evangelische Schulen werden
stark nachgefragt, weil dort der Anteil der Kinder, die Deutsch nicht
als Muttersprache haben, gering ist. Das von staatlicher Seite zu
kontrollieren, stelle ich mir extrem schwierig vor."
"Wir hinken
in Deutschland immer ein Stück hinterher", sagte er. "In dem Moment, in
dem wir viele Geflüchtete aufnehmen, sollten wir auch die Schulen
unmittelbar mitbedenken und genügend Personal einstellen. Am besten
wäre, wenn Schulen ohnehin eine 130-Prozent-Lehrerversorgung bekämen, um
für Förderprogramme und Unvorhersehbares gewappnet zu sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur