Seltene Allianz: Mieterbund und Haus & Grund wollen Bundesregeln für Kurzzeitvermietungen
Archivmeldung vom 08.10.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn einem gemeinsamen Vorstoß verlangen der Deutsche Mieterbund und der Eigentümerverband Haus & Grund strengere Vorgaben gegen ungesteuerte Kurzzeitvermietungen über Plattformen wie Airbnb. Konkret geht es um mehr Transparenz, Registrierungspflichten und wirksame Sanktionen – angelehnt an die neue EU-Datenverordnung zur Kurzzeitvermietung. Gerichte haben Plattformen bereits zur Herausgabe von Vermieterdaten verpflichtet.
Der Funke-Bericht zitiert die Verbände mit der Forderung nach einem bundeseinheitlichen Rechtsrahmen: Kommunen sollen Registrierungsnummern vergeben und Plattformen nur noch Anzeigen mit gültiger ID zulassen; Verstöße müssten spürbar bußgeldbewehrt sein. Hintergrund ist die EU-Verordnung 2024/1028, die einen standardisierten Datenaustausch zwischen Plattformen und Behörden vorschreibt – ein Hebel, um Wohnraumzweckentfremdung gezielt zu ahnden und lokale Kontingente zu überwachen.
Rechtspraktisch sind die Hürden überschaubar: Bereits 2021 stellte das VG Berlin klar, dass Plattformen bei Anfangsverdacht Daten herausgeben müssen; ein „Lex Airbnb“ könnte diese Linie bundesweit kodifizieren und Vollzugsdefizite schließen. Kritiker warnen vor Eingriffen in Eigentumsrechte und Tourismuswirtschaft; Befürworter verweisen auf angespannten Wohnungsmarkt und faire Wettbewerbsbedingungen für reguläre Vermieter.
Quelle: ExtremNews


