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CSU-Rebell Peter Gauweiler: "Schon aus Selbstachtung muss ich kandidieren"

Archivmeldung vom 13.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peter Gauweiler
Peter Gauweiler

Die CSU-Granden hatten alles schon perfekt geplant: Der Europaabgeordnete Ingo Friedrich scheidet aus der Parteiführung aus, an seine Stelle soll Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt treten. Die restlichen drei Stellvertreter von Horst Seehofer bleiben die alten: Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Justizministerin Beate Merk und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Doch diese Pläne hat nun der Münchner Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler kräftig durcheinandergewirbelt!

Völlig überraschend kündigte der 62-Jährige gestern an, beim Nürnberger CSU-Parteitag (7. und 8. Oktober) für einen der vier Vizeposten kandidieren zu wollen. Gegenüber der tz legte Gauweiler dar, warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat.

Ist es die Sorge um den Euro, die Sie antreibt, wieder an der Spitze der CSU mitspielen zu wollen?

Peter Gauweiler: Die Euro-Krise war der Auslöser. Je länger man das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Euro liest, desto mehr sieht man, welche Linien da gezogen wurden: Das Gericht gab der Politik einen großen Ermessensspielraum - der muss ausgenutzt werden. Das nennt man Demokratie.

Heißt das im Klartext, dass die Politik diesen Spielraum bisher nicht genug genutzt hat?

Gauweiler: Ja natürlich! Aber darüber zu klagen, ist das eine. In dieser Lage muss man auch über das Wehklagen hinaus etwas anbieten. Mir wurde klar, dass ich mir sonst irgendwann vorwerfen werde: "Du hast es nicht einmal versucht!"

Hat auch die CSU in der Euro-Krise versagt?

Gauweiler: Ich möchte gerne belehrerisches Kritisieren vermeiden. Die CSU war für Bayern immer systemrelevant. Ich will dafür sorgen, dass das so bleibt.

Die anderen CSU-Kandidaten für den Vize-Parteivorsitz werden schon ihre Truppen sammeln, Sie sind ein Einzelkämpfer. Haben Sie überhaupt eine Chance?

Gauweiler: Wenn meine Kandidatur scheitern sollte, will ich mir sagen können, dass ich nicht geschwiegen habe. Schon aus Gründen der Selbstachtung muss ich mich einbringen.

Beim Thema Euro waren Sie der Rufer in der Wüste - zur Zeit sind Sie als Redner in der CSU wieder sehr gefragt. Liegt in dieser neuen Popularität Ihre Chance, zu gewinnen?

Gauweiler: Die Problematik beim Euro und bei den Banken sind ja nicht die einzigen Themen, die so lange abgetan wurden. Denken Sie an den von mir geforderten Radikalenerlass für Bankmanager. Oder eine kritischere Haltung zum Afghanistan-Einsatz...

Wenn es mit der Wahl zum Partei-Vize klappt: Freuen Sie sich darauf, dann wieder gegen Ihren alten Rivalen Christian Ude Duelle im "Kampf um Bayern" führen zu dürfen?

Gauweiler: Ich freue mich immer, ihn wiederzusehen. Außerdem hat er mit seiner Ministerpräsidenten-Kandidatur Mut bewiesen. Das hat mir gut gefallen.

Quelle: Interview: Klaus Rimpel tz München (ots)

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