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IW-Studie: Steigendes Rentenalter wirkt wie Konjunkturprogramm

Archivmeldung vom 24.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Ein steigendes Rentenalter stabilisiert das Rentensystem, senkt die Beiträge und wirkt wie ein Konjunkturprogramm. Das ergab inmitten der Debatte um die Anhebung des Rentenalters eine Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Würde das Rentenalter kontinuierlich steigen, läge das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Anfang der 2040er Jahre um zwei Prozent und Ende der 2050er Jahres sogar um vier Prozent über der Fortschreibung der bisherigen Gesetzeslage, heißt es in der Studie. Hauptgrund dafür sei die höhere Beschäftigung. Denn demografiebedingt würde die Beschäftigung bei bisheriger Gesetzeslage bis 2060 um 5,6 Millionen Personen sinken, im Reformszenario des "Längerarbeitens" nur um vier Millionen, heißt es in der IW-Studie weiter.

Für den INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr wäre diese Anhebung folgerichtig. Die Menschen müssten auf die Veränderungen durch die steigende Lebenserwartung vorbereitet werden. "Dazu gehört, dass mit steigender Lebenserwartung auch das Renteneintrittsalter steigen muss. Alles andere wäre unfair gegenüber den jüngeren Generationen. Von niedrigeren Beiträgen, höheren Renten und stärkerem Wirtschaftswachstum hätten hingegen alle etwas", sagte Pellengahr den Zeitungen der Funke-Medi engruppe. Beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) schüttelt man ob dieser Vorschläge den Kopf: "Dieser Rechentrick hat mit der Realität wenig zu tun, denn ein größeres Angebot vor allem an älteren Arbeitskräften hat mitnichten automatisch eine höhere Beschäftigung zur Folge", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach den Zeitungen.

Bereits heute zeichne sich ab, dass bei den über 60-jährigen Berufstätigen längst nicht alle sozialversicherungspflichtig arbeiteten und viele Menschen in Minijobs festhingen. Auch in der Altersgruppe der 55 bis 65-jährigen seien fast die Hälfte der Arbeitslosen langzeitarbeitslos und fänden bis zur Rente nur in seltenen Ausnahmen noch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, so das DGB-Vorstandsmitglied weiter. "Mit höheren Altersgrenzen lässt sich zwar in der Rente viel Geld einsparen, diese Rechnung zahlen aber die Beschäftigten - gerade jene in belastenden Berufen wie Pflegekräfte, Handwerker und Schichtarbeiter. Die schaffen es schon heu te kaum gesund bis zur Rente mit 67 und müssen dann hohe Abschläge in Kauf nehmen. Einsparungen zu Lasten der Schwächsten sind aber inakzeptabel", sagte Buntenbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Seit 2012 wird die Altersgrenze für den Bezug der gesetzlichen Rente schrittweise von 65 auf 67 Jahre im Jahr 2031 angehoben. Die Bundesbank regte daher an, das Rentenalter bis 2070 auf 69 Jahre und vier Monate anzuheben. Eine solche Anpassung würde nicht nur die Rentenkasse entlasten, argumentierte die Notenbank am Montag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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