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Offener Brief an Umweltministerin Lemke übergeben: Deutsche Umwelthilfe fordert endgültiges Aus für alle Einweg-Plastiktüten

Archivmeldung vom 23.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs

Einweg-Plastiktüten müssen endlich vollständig aus unseren Geschäften verschwinden. Diese Botschaft überbrachte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) heute in Form eines offenen Briefs an den Parlamentarischen Staatssekretär des Umweltministeriums Christian Kühn. Mehr als 20.000 Unterstützerinnen und Unterstützer fordern darin ein entschiedenes Vorgehen gegen die Umgehung des nationalen Verbots von Einweg-Plastiktüten durch Händler wie Edeka, Netto Marken-Discount oder Rossmann.

Die Unternehmen machen sich ein Schlupfloch in der Gesetzgebung zu Nutze und bieten weiter unbehelligt umweltschädliche Plastiktüten mit Einweg-Charakter an, indem sie diese um den Bruchteil eines Haares dicker machen und so aus dem Regelungsbereich des Verbots herausfallen. Nach Schätzungen der DUH gehen jährlich noch immer mindestens 3,8 Milliarden Plastiktüten über deutsche Ladentheken - mehr als 7.000 jede Minute. Um diese Müllflut ein für alle Mal zu beenden, fordert die DUH von Umweltministerin Lemke als schnell wirksame nationale Maßnahme eine Lenkungsabgabe von 50 Cent auf alle Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke von unter 120 Mikrometern und eine Ausweitung der Verbotsregelung in Europa auf alle dünnwandigen Plastiktüten.

Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Das derzeitige Plastiktütenverbot hat seinen Namen nicht verdient und ist irreführend für Verbraucherinnen und Verbraucher. Noch immer werden Einweg-Plastiktüten täglich millionenfach in Geschäften herausgegeben. Der mahnende Appell von Bundesumweltministerin Steffi Lemke an den Handel, das Plastiktütenverbot nicht weiter durch Tricksereien zu umgehen, hat keinerlei Wirkung gezeigt. Die Umweltministerin muss nun einschreiten und das Problem rechtlich lösen. Dafür stehen ihr zwei Optionen zur Verfügung: Die schnelle und kurzfristige Lösung ist eine Lenkungsabgabe von 50 Cent auf alle Plastiktüten mit einer Wandstärke von unter 120 Mikrometern. Dadurch würden diese für Verbraucherinnen und Verbraucher finanziell so unattraktiv, dass sie nicht mehr verkauft und demnach nicht mehr angeboten werden. Frau Lemke muss sich außerdem auf europäischer Ebene für eine Nachbesserung der Verbotsregelung von Plastiktüten einsetzen: Plastiktüten unter 120 Mikrometern dürfen nicht mehr zugelassen werden."

Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, ergänzt: "Die aktuell bei Edeka, Norma, Rossmann oder Müller angebotenen Plastiktüten haben mit 50 bis 60 Mikrometern eine sehr dünne Wandstärke. Beim Tragen schwerer Einkäufe und eckiger Verpackungen können diese schnell einreißen und sind somit nicht mehr nutzbar. Auch der Einsatz von Recyclingmaterial macht eine dünne Plastiktüte nicht zu einem umweltfreundlichen Produkt, denn es ändert nichts an der eingeschränkten Wiederverwendbarkeit. Recyclingmaterial könnte zur Herstellung stabiler Mehrwegtaschen zudem viel sinnvoller eingesetzt werden als zur Produktion kurzlebiger Wegwerfprodukte."

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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