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DIW sieht Energieversorgung auch ohne Erdgas aus Russland gesichert

Archivmeldung vom 08.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht die Energieversorgung in Deutschland auch ohne Erdgas aus Russland gewährleistet.

Wenn das deutsche Energiesystem schnell angepasst werde, könne im Laufe des Jahres 2022 der Wegfall russischer Erdgasexporte kompensiert und die Energieversorgung im kommenden Winter gesichert werden, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse. Bedingung hierfür sei, dass die Erdgasimporte Deutschlands aus den traditionellen Lieferländern deutlich ausgeweitet werden. Außerdem sei es notwendig, die vorhandenen Speicher rechtzeitig vor Beginn der Heizperiode im Winter 2022/23 auf 80 bis 90 Prozent aufzufüllen.

Eine effizientere Nutzung des deutschen und europäischen Erdgaspipelinesystems auch zur Verbindung Deutschlands mit Südeuropa könne die Situation weiter entspannen. Zwar reiche das zusätzliche Angebot nicht aus, um die gesamten bisherigen russischen Erdgasimporte zu ersetzen, in Kombination mit einem "rückläufigen Erdgasverbrauch" könne die deutsche Energieversorgung gesichert werden. Der Bau von LNG-Importterminals an der Küste hingegen sei aufgrund der langen Bauzeiten und dem mittelfristig stark rückläufigen Erdgasbedarf nicht sinnvoll und es bestünden "erhebliche Verlustgefahren", so das DIW. Unter optimistischen Annahmen seien Einsparungen von Erdgas in Höhe von 18 bis 26 Prozent der Nachfrage möglich. Während Erdgas im Stromsektor kurzfristig durch alternative Energieträger ersetzt werden könne, gingen die Einsparungen bei der Industrie mit einem Produktionsrückgang einher. "Die besonders betroffenen Branchen sollten daher entschädigt werden", heißt es in der DIW-Analyse.

Diese Programme sollten deswegen darauf abzielen, den Erdgasverbrauch strukturell zu reduzieren und die Umstellung auf treibhausgasarme Produktionstechnologien voranzutreiben. Bei den privaten Haushalten könne Erdgas zum großen Teil nur durch eine geringere Energienachfrage eingespart werden, sodass schnellstmöglich Energiesparkampagnen notwendig seien. "Darüber hinaus müssen jetzt rasch Maßnahmen umgesetzt werden, die die Energieeffizienz steigern und den Umstieg auf erneuerbare Wärme (in Verbindung mit Wärmepumpen) erleichtern", so das DIW. Deutschland bezog bisher rund 55 Prozent seines Erdgases aus Russland.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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