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Bundesamts-Chef Schmidt: Kein Asylverfahren für gut ausgebildete Flüchtlinge

Archivmeldung vom 14.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Manfred Schmidt, Chef der obersten deutschen Asylbehörde, will gut ausgebildete Flüchtlinge aus zermürbenden und oft aussichtslosen Asylverfahren heraushalten. Stattdessen sollten sie gleich als Arbeitsmigranten aufgenommen werden, noch bevor sie einen Asylantrag stellen, schlägt der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg laut einem Bericht des "Spiegel" vor.

Er spricht sich damit für einen Sonderweg aus, um etwa Wirtschaftsflüchtlingen zu helfen, die keine Verfolgung im Heimatland nachweisen können und damit heute keine Chance haben, in Deutschland zu bleiben. "Wir müssen heute 70 Prozent der Anträge ablehnen, das sind meist Menschen, die aus wirtschaftlicher Not ihre Heimat verlassen haben, und die treffen dann auf unser Asylverfahren, in dem wirtschaftliche Fluchtgründe nicht gelten."

Darunter seien "Studenten und hochqualifizierte Facharbeiter, aber weil ihr Schlepper erzählt hat, sie sollen ,Asyl‘ sagen, sitzen sie in der Falle des Systems". Das, so Schmidt, sei angesichts der gleichzeitigen Suche nach Fachkräften in Deutschland "schizophren". Der Bundesamts-Präsident plädiert deshalb für eine neue Vorstufe des Asylverfahrens, in der geprüft werden soll, ob ein Flüchtling als Arbeitsmigrant in Frage komme.

Unterstützung kommt von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU): "Ich möchte nicht, dass qualifizierte Arbeitskräfte meinen, unbedingt Asyl beantragen zu müssen. Es gehört zur Willkommenskultur, sie nicht in die falsche Richtung laufen zu lassen."

In eine ähnliche Richtung geht auch ein Vorstoß des sächsischen Innenministers Markus Ulbig (CDU). Er will gut ausgebildeten Asylbewerbern ebenfalls Aufenthaltstitel als Arbeitsmigranten verschaffen. Ihm geht es allerdings nicht um eine vorgeschaltete Prüfung, sondern um einen Abzweig aus bereits länger laufenden Asylverfahren. Nach Prognosen des Bamf werden im laufenden Jahr erstmals seit 1997 wieder mehr als 100.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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