Grüne-Jugend-Chef verteidigt Co-Sprecherin Nietzard gegen Kritik

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Der Sprecher der Grünen Jugend, Jakob Blasel, hat seine Co-Vorsitzende Jette Nietzard gegen Kritik aus der eigenen Partei in Schutz genommen. Er finde "es total absurd, wie krass sich auch meine Partei an diesen Provokationen abarbeitet", sagte Blasel dem "Spiegel".
Nietzard steht seit Oktober vergangenen Jahres gemeinsam mit Blasel an
der Spitze des Grünen-Nachwuchses. Sie hatte unter anderem mit einem
Instagram-Post für Unmut in Teilen der Grünen gesorgt. Auf einem Ende
Mai verbreiteten Foto trug Nietzard einen Pullover mit dem Akronym ACAB:
"All cops are bastards".
"Eine Provokation können wir zum Anlass
nehmen, darüber zu sprechen, wie falsch manche Dinge bei der
Polizeiarbeit laufen. Das hat vielleicht in diesem Fall nicht gut
funktioniert. Aber wir sollten den Anspruch haben, das Beste daraus zu
machen", sagte Blasel. Er bewerte aber keine Stilfragen seiner
Co-Sprecherin, schon gar nicht öffentlich. Nietzard sei eine
"kämpferische Frau", die mit allem, was sie mache und sage, für sich
stehe. "Und ich glaube nicht, dass ich das irgendwie öffentlich
kommentieren muss, das wäre auch ein bisschen von oben herab. Es haben
wirklich genug Männer diesen Pulli mit dem ACAB-Kürzel kommentiert", so
der 24-Jährige.
Kritisch äußerte er sich zu Reaktionen aus seiner
Partei. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried
Kretschmann und der dortige Grünen-Spitzenkandidat für die kommende
Landtagswahl, Cem Özdemir, hatten Nietzard nach dem ACAB-Vorfall den
Austritt aus der Partei nahegelegt. Dazu sagte Blasel dem "Spiegel": "Es
ist ja noch nicht mal eine inhaltliche Debatte, auf die Vertreter wie
Herr Kretschmann einsteigen, sondern es ist vor allem kulturelle
Abgrenzung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur