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Nach Urwahl-Schlappe: Grünen-Chefin Roth kandidiert erneut

Archivmeldung vom 12.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org
Claudia Roth 2007 in Göttingen Bild: Stepan / de.wikipedia.org

Grünen-Chefin Claudia Roth will trotz ihres schlechten Abschneidens bei der Urwahl der Partei zur Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl ihr Amt weiter ausführen. Sie werde beim Parteitag in Hannover wieder als Vorsitzende kandidieren, erklärte Roth am Montag in Berlin.

Die Politikerin hatte bei der Urwahl nur 26 Prozent bekommen, das schlechteste Ergebnis der vier bekannten Bewerber. Die Sieger bei der Wahl der Spitzenkandidaten waren Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin. Trotz des schlechten Abstimmungsergebnisses hatten viele grüne Spitzenpolitiker Roth aufgefordert, im Amt zu bleiben. Roth ist seit 2004 eine von zwei Bundesvorsitzenden der Partei Bündnis 90/Die Grünen.

Grünen-Politiker Beck sichert Roth "tolles Ergebnis" bei erneuter Kandidatur für Bundesvorsitz zu

Führende Politiker der Grünen rechnen fest damit, dass Claudia Roth trotz ihrer schweren Niederlage bei der Urwahl abermals für den Parteivorsitz kandidieren wird. "Claudia steht für eine starke Partei, grüne Vielfalt und lebendige Debatten. Das werden wir ihr diese Woche mit einem tollen Ergebnis danken", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, "Handelsblatt-Online" mit Blick auf den Grünen-Bundesparteitag am Samstag in Hannover.

Beck lobte Roth dafür, dass sie den Grünen ein Gesicht gegeben habe, wie kaum eine andere zuvor. "Sie vertritt Grüne glaubwürdig auf dem CSD wie im Fußballstadion, bei Kulturschaffenden wie auf der Anti-Nazi-Demos", unterstrich er. Die Urwahl der Grünen-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, bei der Roth nur 26,2 Prozent bekommen hatte, sei eine Entscheidung über die gewünschte Zusammensetzung des Führungsduos und keine Bewertung ihrer Arbeit als Vorsitzende gewesen, sagte Beck weiter. "Als Vorsitzende genießt sie für ihren zusammenführenden Stil Hochachtung in allen Teilen der Partei."

Auch der Oberbürgermeister von Tübingen und Mitglied im Parteirat, dem höchsten Führungsgremium der Grünen, Boris Palmer, appellierte an Roth, als Vorsitzende weiterzumachen. "Ich hoffe sehr, dass sie wieder kandidiert", sagte Palmer "Handelsblatt-Online". "Sie ist eine gute Vorsitzende und wir brauchen sie im Wahlkampf."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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