Chefberater von Klingbeil bringt Steuererhöhungen ins Spiel
Der Ökonom Jens Südekum, Chefberater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), schließt Steuererhöhungen nicht aus, um künftige Haushaltslöcher zu schließen. In einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" schreibt er: "Eine Reform der Erbschaftsteuer und ein höherer Spitzen- und Reichensteuersatz bei der Einkommensteuer sind denkbare Optionen."
Zur Begründung erklärte er: "Allein schon deshalb, weil sich
Steuersatzsenkungen unten ansonsten durch die gesamte
Einkommensverteilung ziehen und selbst Millionäre noch entlasten würden.
Das kann nicht ernsthaft der Plan sein." Eine zusätzliche Belastung von
Personengesellschaften müsse daraus nicht resultieren, "denn sie haben
nach dem neuen Optionsmodell ja die Möglichkeit, in die
Körperschaftsteuer zu wechseln, wo gerade eine Entlastung beschlossen
wurde".
Nach Südekums Einschätzung klafft ab 2027 im Kernhaushalt
eine Lücke von rund 30 Milliarden Euro. Gründe seien unter anderem
schwaches Wachstum, steigende Sozialausgaben in einer alternden
Gesellschaft und zusätzliche Belastungen des Bundes durch
Ausgleichszahlungen an Länder und Kommunen. Zugleich mahnte Südekum:
"Mehr Wachstum muss oberste Priorität haben, und die Wachstumsimpulse
aus den Investitionen und Verteidigungsausgaben sind dabei essentiell.
Doch es wäre unseriös, sich nur darauf zu verlassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur