Grüne sehen historische Chance des Sondervermögens vertan
Vor der Bundestagsdebatte über das 100-Milliarden-Euro-Gesetz für die Länder an diesem Freitag haben die Grünen der Bundesregierung vorgeworfen, eine historische Chance zu verspielen. "Die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen werden vor Ort kaum ankommen und viel zu wenig Effekt haben", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch der "Rheinischen Post".
"Friedrich Merz und Lars Klingbeil haben ein Finanzkarussell eingerichtet."
Die
Regierung entziehe Ländern und Kommunen durch die Senkung der
Gastro-Mehrwertsteuer und die Erhöhung der Pendlerpauschale auf der
einen Seite Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Auf der anderen Seite
"werden die gerade erst gerissenen Haushaltslöcher vor Ort wieder mit
Schulden gestopft", sagte Audretsch. "Löcher reißen und sie mit Schulden
zukleistern, das ist die wohl absurdeste Finanz- und Haushaltspolitik,
die man machen kann."
Die Grünen hätten Union und SPD mit ihrer
Zustimmung zum 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur und
Klimaschutz "eine historische Chance" ermöglicht. "Friedrich Merz und
Lars Klingbeil drohen diese Chance für Deutschland zu verspielen", sagte
der Grünen-Politiker.
Von den 500 Milliarden aus dem
Sondervermögen sollen 100 Milliarden Euro für Investitionen an die
Länder gehen. Über den entsprechenden Gesetzentwurf soll der Bundestag
an diesem Freitag in erster Lesung debattieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur