Lebensmittelpreise: Grüne drängen auf Maßnahmen zur Klimaanpassung

Bild: Eigenes Werk /OTT
Die Grünen fordern vor dem Hintergrund des sehr trockenen ersten Halbjahrs 2025 mehr Anstrengung von der Bundesregierung für die Klimaanpassung. "Ob beim teureren Lebensmitteleinkauf, beim Wald- und Wiesenspaziergang oder in unserem Garten - wir alle spüren die Folgen des zunehmenden Wassermangels in unserem Alltag", heißt es in einem Bundestagsantrag der Grünen-Fraktion, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Es brauche deshalb jetzt ein konsequentes und bundesweit koordiniertes
Vorgehen, "um gegenzusteuern und unseren Wasserhaushalt langfristig zu
sichern".
Konkret fordert die Fraktion die Umsetzung der
Nationalen Wasserstrategie und der aktuellen Klimaanpassungsstrategie.
Die Regierung solle zudem Maßnahmen ergreifen, um Wasser in der
Landschaft zu halten, etwa durch die Wiederherstellung von Mooren und
Auen, Entsiegelung und den Rückbau von Entwässerungsstrukturen. Dieser
Punkt ist auch verschränkt mit dem Aktionsprogramm "Natürlicher
Klimaschutz". Das Programm wurde von der vorherigen Regierung ins Leben
gelaufen und läuft derzeit bis 2028. Jetzt müsse es ausgebaut und
verstetigt werden, fordern die Grünen.
"Wir brauchen weiterhin
Geld für natürlichen Klimaschutz", sagte die ehemalige Umweltministerin
Steffi Lemke (Grüne), Mit-Initiatorin des Antrags, den Funke-Zeitungen.
"3,5 Milliarden Euro für die Zeit nach 2028 wären schon ein großer
Schritt." Ihr Eindruck sei, schildert Lemke, dass sowohl der
Bundeskanzler als auch der Vizekanzler von Klimaanpassung als Thema
Abstand halten würden. "Aber es reicht nicht, wenn das jetzt allein
Sache des Umweltministers ist. Klimaanpassung muss Chefsache sein, sonst
hinken wir da genauso hinterher wie beim Klimaschutz."
Die
derzeitige Dürre schade Menschen, Natur und Unternehmen, sagte Lemke
weiter. "Brot und Bier und weitere Produkte werden für uns alle teurer,
wenn Bauernhöfe, Binnenschifffahrt und Bäckereien Probleme bekommen. Sie
sind auf Wasser als Arbeitsgrundlage angewiesen und dieses Wasser wird
nun knapper."
Viele der Maßnahmen, die die Grünen-Fraktion
fordert, wirken mittel- bis langfristig. Doch auch kurzfristig, sagte
die Umweltpolitikerin, könnte die Koalition etwas tun zur Anpassung an
die neuen Sommer, vor allem im Bereich Hitzeschutz. "Dinge wie
Trinkpläne in Gesundheitseinrichtungen oder Schattensegel in Kitas
passieren nicht einfach, die Bundesregierung kann und muss das
unterstützen", sagte Lemke. Der Antrag soll am Donnerstagabend im
Bundestag debattiert werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur