Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik GroKo-Innenexperten fordern Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung

GroKo-Innenexperten fordern Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung

Archivmeldung vom 07.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wolfgang Bosbach
Wolfgang Bosbach

Foto: Laurence Chaperon
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Innenpolitiker der Großen Koalition haben sich für eine zügige Einführung der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen. Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, sagte der "Welt": "Die Vorratsdatenspeicherung ist und bleibt notwendig, weil es für die Abwehr und Aufklärung vieler Straftaten oft nur elektronische Spuren und keine anderen Beweismittel gibt", sagte der CDU-Politiker. "Wenn diese Daten jedoch nach kurzer Zeit gelöscht werden, greifen die Ermittlungsbehörden ins Leere." Täter würden straflos davonkommen und die Opfer auf ihrem Schaden sitzen bleiben.

Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes über die Richtlinie zum Datenspeichern hofft Bosbach auf eine schnelle Umsetzung der Pläne der Großen Koalition: "Sollte der Europäische Gerichtshof zwar die aktuelle Richtlinie in Teilen beanstanden, die Vorratsdatenspeicherung an sich jedoch für europarechtskonform erklären, dann gibt es keine Notwendigkeit, mit einer innerstaatlichen Regelung so lange zu warten, bis eines Tages eine novellierte Richtlinie vorliegt", sagte Bosbach.

Michael Hartmann, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärte: "Das Urteil wird Klarheit schaffen und muss in Deutschland eine schnelle gesetzgeberische Reaktion auslösen." Die Bundesrepublik könnte in die Lage versetzt werden, mit "einem eigenen Gesetz einen guten Vorschlag für eine verbesserte neue Richtlinie zu liefern", erklärte Hartmann. "Für mich ist die Einführung einer Vorratsdatenspeicherung erforderlich, die nur bei schweren und schwersten Straftaten in die Persönlichkeitsrechte der Bürger eindringt."

Die Opposition kritisiert das im Koalitionsvertrag verabredete Vorhaben: "Die Vorratsdatenspeicherung ist ein Instrument anlassloser Massenüberwachung", sagte der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz. "Der Staat verpflichtet Unternehmen damit gesetzlich, gegen das höchste Gebot des Datenschutzes - die Datensparsamkeit - zu verstoßen. Das war falsch, ist falsch und bleibt falsch." Gerade nach den Enthüllungen durch Edward Snowden müsse man eine "Ideologie extensiver anlassloser Datenhortung" hinter sich lassen. Die Sicherheitsbehörden brauchten eine "gute technische wie personelle Ausstattung und effektive Mittel zur konkreten Strafverfolgung, nicht anlasslose Daten- und Bewegungserfassung aller Bürgerinnen und Bürger", erklärte von Notz. "Die Bundesregierung muss sich - unabhängig vom Urteil des EuGH - auch in Brüssel dafür starkmachen, dass die Vorratsdatenspeicherung dahin kommt, wohin sie gehört, in die Schublade der Geschichte, als untaugliches und unverhältnismäßiges Instrument, das Diktatoren und autoritären Regimen gefallen mag, das aber in Rechtsstaaten nichts zu suchen hat."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte malt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige