Winkel drängt auf Asylverfahren außerhalb Deutschlands
Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel (CDU), fordert strengere Regeln in der Asylpolitik und kritisiert zugleich die Migrationspolitik der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Asylverfahren müssen durchlaufen werden, bevor Antragsteller ihr Zielland, also Deutschland, erreicht haben", sagte Winkel der "Welt".
Wenn die Prüfung erst im Zielland stattfindet, gebe es "de facto kein
Asylsystem mehr, sondern ein unbeschränktes Einreiserecht". Mit mehr als
250.000 Asylanträgen im Jahr 2024 seien die Zahlen zu hoch. Das
Asylrecht sei für individuell Verfolgte geschaffen, nicht für
Massenzuwanderung. "So gesehen sind 5.000 Asylfälle pro Jahr eigentlich
schon viel."
Merkels Satz "Wir schaffen das" nannte Winkel eine
Fehlentscheidung: Dieser habe für den Versuch gestanden, "offene Grenzen
für alle mit einem offenen Sozialstaat für alle zu kombinieren". Das
habe "an den Grundlagen des Staates gerüttelt" und sei naiv gewesen. Der
Staat habe eine Schutzpflicht gegenüber seiner Bevölkerung. "Die kann
denklogisch nicht erfüllt werden, wenn wir die Kontrolle darüber
verlieren, wer in unser Land kommt." Daher könne er nachvollziehen,
"wenn Bürger dieses Landes sagen, Angela Merkel hat ihre Pflicht nicht
getan".
Kritisch äußerte sich Winkel auch zum Kommunalwahlkampf
in Köln. Dass sich dort Parteien mit Ausnahme der AfD darauf verständigt
hätten, nicht negativ über Migration zu sprechen - auch die CDU -,
nannte er "undemokratisch und das Ergebnis einer kaputten
Diskussionskultur". Auf die Frage, ob dies Wahlkampfhilfe für die AfD
sei, antwortete er: "Selbstverständlich."
Quelle: dts Nachrichtenagentur