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Tiefensee will sich von Pöbeleien und Angriffen unter der Gürtellinie nicht umwerfen lassen

Archivmeldung vom 10.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der teils heftiger Kritik, auch aus den eigenen Koalitionsreihen, ausgesetzte SPD-Bundesverkehrsminister und Aufbau-Ost-Beauftragte Wolfgang Tiefensee ist überzeugt, mit allergrößtem Rückhalt weiterarbeiten zu können. "Ich spüre eine große Unterstützung für meinen Anspruch, viel und noch mehr für den Osten zu tun", sagte Tiefensee in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe).

Der Minister widersprach energisch der Ansicht, was auch immer er in jüngster Zeit angepackt habe, sei schief gelaufen. "Meine Meinung ist das nicht. Ich bin froh, dass wir auf vielen Feldern, auch aber nicht nur für den Osten, in den letzten zwei Jahren richtig gut vorangekommen sind."

Erstmals äußerte sich Tiefensee öffentlich auch zu Vorwürfen, er sei schlecht für das Arbeitsklima, sei ein schlechter Minister, wie dies in einer ministeriumsinternen Mitarbeiterbefragung offenbar geworden sei. "Diese Umfrage ist ein halbes Jahr alt. Aber sie wird jetzt öffentlich aufgegriffen - offenbar, weil sie einigen von außerhalb gerade jetzt in den Kram passt", so Tiefensee. Die Beschäftigten hätten die Hausleitung insgesamt beurteilt - Unterabteilungsleiter, Abteilungsleiter, Staatssekretäre und auch den Minister. "Aber auch hier nehme ich wieder zur Kenntnis, dass Politik gern vereinfacht und deshalb personifiziert wird. Nichts ist offenbar schöner als alles an einer Person aufzuhängen."

Zu spöttischen Spielereien mit seinem Namen, die auf einen angeblich mangelnden Tiefgang seines politischen Handelns und Denkens schließen lassen sollten, sagte Tiefensee: "Mich beeindrucken solche Pöbeleien nicht." Er mache sich allerdings seine Gedanken über diejenigen, die das alles aufschrieben. "Das sind meist Begriffe, die von lokalen Leipziger CDU-Polemikern aus der Zeit meines ersten Oberbürgermeister-Wahlkampfes stammen. Und jetzt schreibt das immer noch einer vom anderen ab. Das ist interessant."

Zur Frage, ob er meine, in Berlin am richtigen Platz zu sein, nachdem er in Leipzig als Oberbürgermeister und einmaliger öffentlicher Cellospieler Eindruck gemacht habe, sagte Tiefensee: "Es ist sicher so, dass ich durch meine Biografie einen anderen Politikstil habe. Aber ich habe nicht vor, mich zu ändern." In seiner politischen Laufbahn habe er im Übrigen nur einmal zehn Minuten Cello gespielt. "Ich bin sehr froh, dass ich nach Leipzig jetzt in Berlin bin. Mein jetziges Amt hält eine Fülle interessanter und spannender Aufgaben bereit. Einige kann man nur bei heftigem Gegenwind bewältigen", so Tiefensee. "Mit Kritik, mit anderer Meinung, muss man sich auseinandersetzen. Von Pöbeleien und Angriffen unter der Gürtellinie darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen."

Zur zukünftigen Aufbau-Ost-Arbeit sagte der Minister: "Je stärker der Osten wird, vor allen Dingen in den kleinen und großen Wachstumszentren, umso lauter wird der Ruf, man müsse jetzt mal Schluss mit der Förderung machen." Zur Ehrlichkeit gehöre dann, dass die Zeiten mit Milliarden-Mehrförderungen für den Osten ebenso vorbei seien, wie die Zeiten, in denen es genügt habe, immer mal die Ostseele zu streicheln. "Aufbau-Arbeit ist jetzt Kärrnerarbeit und auch viel Kleinteiliges. Spektakulär ist das nicht immer, aber sehr notwendig."

Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung


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