IW wirft Klingbeil "Buchungstricks" vor

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Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Haushaltspläne von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) scharf kritisiert. Auf den ersten Blick erscheine der Etat solide, doch der Eindruck täusche, da zentrale Probleme mit "Buchungstricks" ausgelagert würden, teilte das Institut am Mittwoch mit.
Auf der Ausgabenseite belasteten ineffektive und teure Projekte wie die
Mütterrente III den Bundeshaushalt. Zudem würden steigende Zinsausgaben
den Handlungsspielraum in den kommenden Jahren spürbar reduzieren. Um
Investitions- und Verteidigungsausgaben nicht zu gefährden, lägen
Sondervermögen wie Infrastruktur und Klimaneutralität sowie der Klima-
und Transformationsfonds außerhalb der Schuldenbremse. Bereits 2026
sollen laut IW-Analyse mehr als 20 Milliarden Euro im
Verteidigungsbereich von der Schuldenbremse ausgenommen werden, die
ursprünglich aus dem regulären Haushalt finanziert werden sollten.
Nach
dem formal ausgeglichenen Haushalt im Jahr 2026 steigen die
Handlungsbedarfe ab 2027 deutlich an. Diese Summen erforderten stärkere
strukturelle Sparmaßnahmen, um zu verhindern, dass bei
Infrastrukturinvestitionen gespart werde, so das IW. Die Erfahrung
zeige, dass dort Mittel leichter gekürzt oder aufgrund langer Planungs-
und Vergabeverfahren nicht abgerufen würden. Die angekündigte
Investitionsoffensive drohe somit zu verpuffen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur