Hasspostings: Dobrindt will stärkere Kontrolle von Platformen

Bild: Eigenes Werk /OTT
Anlässlich des Aktionstags der Strafverfolgungsbehörden gegen Hasskriminalität im Internet hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) eine stärkere Kontrolle von digitalen Plattformen gefordert. "Ziel auch dieses Aktionstags ist, die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen und dafür zu werben, dass auch entsprechende Erkenntnisse gegenüber der Polizei gemeldet werden, damit wir verstärkt auch dagegen vorgehen können", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag.
"Es wird auf Dauer nicht reichen, nur gegen das, was wir an Erkenntnis
haben, vorzugeben, sondern wir brauchen vor allem auch Entscheidungen.
Das muss auf europäischer Ebene geschehen, dort auch eine stärkere
Kontrolle im Bereich der Netze zu ermöglichen."
Dobrindt sieht
die Plattformbetreiber in der Plicht. "Das, was zurzeit stattfindet,
dass die Behörden sehr stark engagiert sind, dass es zu Löschungen von
Hasspostings kommen, das muss mehr im Bereich der Plattformbetreiber
geschehen und dazu braucht es aber ein gemeinsames europäischen
Vorgehen, um das zu ermöglichen."
Deutsche
Strafverfolgungsbehörden führten am Mittwoch bundesweit über 180
polizeiliche Maßnahmen gegen strafbare Hasspostings durch. Dabei wurden
mehr als 140 Ermittlungsverfahren koordiniert, was unter anderem die
Umsetzung von über 65 Durchsuchungsbeschlüssen und die Vernehmung
zahlreicher Beschuldigter umfasste, teilte das Bundeskriminalamt (BKA)
mit.
Die Ermittlungen decken verschiedene Bereiche der politisch
motivierten Kriminalität ab, wobei etwa zwei Drittel der Hasspostings
dem Bereich "Politisch motivierte Kriminalität - rechts" zugeordnet
werden. Zu den häufigsten Straftaten zählen Volksverhetzung, das
Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie
Beleidigungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur