Gabriel: Renten nur noch mit Inflationsausgleich steigen lassen

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Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die schwarz-rote Bundesregierung zu Reformen der Sozialsysteme aufgefordert und schlägt eine Koppelung der Rentenentwicklung an die Inflationsrate vor, was zu geringeren Steigerungen führen würde als in der aktuell geltenden Formel. "Ich glaube, dass wir auch in den Sozialsystemen ran müssen", sagte er der "Bild am Sonntag".
"Es ist eine Binsenweisheit, wenn eine Gesellschaft älter wird und immer
weniger Kinder da sind, dass dann die Rente in Probleme kommt. Und so
viele Möglichkeiten, daran was zu ändern, haben Sie nicht. Eine ist, die
Renten nur noch im Rahmen des Inflationsausgleichs steigen zu lassen.
Also, dass kein Rentner weniger hat, aber auch nicht mehr. Einfach, weil
die jungen Leute das nicht bezahlen können", so der SPD-Politiker.
Außerdem
brachte Gabriel die Einführung eines Existenzminimums für Kinder in den
Sozialversicherungen vor, auf das Eltern keine
Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssten: "Ich würde mal prüfen, ob es
nicht besser ist, ein Existenzminimum für Kinder auch in der
Sozialversicherung zuzulassen, dafür gleichzeitig die vielen
Einzeltöpfe, die da sind, um Kinder und Familien zu fördern,
einzukassieren. Es ist doch besser, die Eltern, die arbeiten gehen,
können ihre Familie ohne staatliche Hilfe ernähren."
Optimistisch
zeigte sich Gabriel, dass die SPD in der Regierung unter Führung von
Vize-Kanzler und SPD-Chef Lars Klingbeil zu weitreichenden Reformen
bereit sei. "Wenn der Vorsitzende der SPD schon mal die Agenda 2010 von
Gerd Schröder lobt, die ja einen solchen Wandel herbeigeführt hat, dann
macht mich das optimistisch. Dann wird er ja nicht die nächste Agenda
2030 für falsch erklären können", so Gabriel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur