Ex-Finanzminister Eichel traut Klingbeil neues Amt zu

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Der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat seinen wahrscheinlichen Amtsnachfolger Lars Klingbeil zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem 500-Milliarden-Sondervermögen ermahnt. "Das Geld muss sinnvoll eingesetzt, nicht etwa für Agrardieselsubventionen oder Mehrwertsteuersenkung für Restaurants verplempert werden", sagte Eichel dem "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe).
"Dafür ist die ganze Regierung verantwortlich, aber der Finanzminister
muss das überwachen." Der Fonds müsse ein Sanierungs- und
Zukunftsprogramm für Deutschland werden. Aus seiner Sicht hat der
künftige Vizekanzler das Zeug zum Finanzminister. "Lars Klingbeil
besitzt große Politikerfahrung", sagte Eichel. Das sei unbestreitbar.
Deshalb traue er ihm das Amt "selbstverständlich" zu. "Wenn das nicht so
wäre, wäre er nie Parteichef der SPD geworden."
Eichel hält auch
einen späteren Sprung ins Kanzleramt für denkbar. "Wenn Lars Klingbeil
für gutes Regieren sorgt und die SPD mitnimmt, dann hat er das Zeug
dazu", sagte Eichel dem "Tagesspiegel". Der 83-Jährige wies allerdings
darauf hin, dass das nur zwei Finanzminister geschafft hätten - Helmut
Schmidt und Olaf Scholz.
Hans Eichel war 16 Jahre
Oberbürgermeister von Kassel und acht Jahre Ministerpräsident von
Hessen, bevor er 1999 Bundesfinanzminister unter Gerhard Schröder wurde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur