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Merkel fordert stärkere Regulierung der Finanzmärkte

Archivmeldung vom 20.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In den USA hat der Staat auf die Finanzkrise reagiert - nun verlangt auch die Kanzlerin größeren politischen Einfluss auf die Märkte: Angela Merkel fordert angesichts der aktuellen Krise mehr Transparenz und internationale Vereinbarungen - und kritisiert die USA und Großbritannien.

Inzwischen ist die zwölfte US-Bank in die Pleite gerissen worden, die US-Regierung reagiert mit einem gigantischen Notfallplan auf die Finanzkrise. . Und auch Kanzlerin Angela Merkel meldet sich nun mit einem Plädoyer für mehr staatlichen Einfluss auf die Finanzmärkte zu Wort: Sie fordert mehr Transparenz auf den internationalen Finanzmärkten. "Wir brauchen neben nationalen Regeln auch mehr internationale Vereinbarungen gegen unverantwortliche Finanzspekulationen", sagte Merkel dem "Münchner Merkur". Politik und Wirtschaft müssten "die aktuelle Krise zum Anlass nehmen, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen", sagte die Kanzlerin.

Im internationalen Finanzsystem könne ein einzelner Staat wie Deutschland auf nationaler Ebene allein wenig ausrichten, sagte Merkel. "Ich kritisiere das Selbstverständnis der Finanzmärkte. Leider haben sie sich freiwilligen Regelungen zu lange widersetzt, unterstützt von den Regierungen in Großbritannien und den USA." Sie habe 2007 gemeinsam mit Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) während der deutschen G-8-Präsidentschaft darauf gedrängt, mehr Regeln einzuführen für mehr Transparenz bei internationalen Geldgeschäften, bei Rating-Agenturen und Hedge-Fonds. "Vor allem in den USA und in Großbritannien wurde es nicht in dem erforderlichen Maß unterstützt", sagte Merkel. "Das war zunächst bedauerlich, hat sich in der Zwischenzeit aber geändert."

Merkel warnte davor, die staatlichen Handlungsspielräume zu unterschätzen. "Vor einigen Jahren war es in Mode, die Rolle der Politik in einer globalisierten Welt immer schwächer zu zeichnen. Ich habe diese Ansicht nie geteilt", sagte die Kanzlerin. Sie verstehe die Sorgen der Menschen, die angesichts der Finanzkrise "Zweifel äußern, ob unser Wirtschaftssystem noch gerecht ist", sagte Merkel. "Wenn wir den Bürgern die soziale Marktwirtschaft verständlich machen wollen (...), dann müssen wir deshalb auch bestimmte Rahmenbedingungen setzen."

Nach der millionenschweren Überweisungspanne an die US-Investmentbank Lehman Brothers kritisierte Merkel auch die Arbeit der staatlichen Förderbank KfW. "Es war richtig, dass Konsequenzen gezogen wurden. Die Politik muss sich darauf verlassen können, dass die Fachleute verantwortungsvoll ihre Arbeit erledigen", sagte die Bundeskanzlerin.

Im US-Bundesstaat West Virginia war am Freitag nach Angaben des staatlichen Einlagensicherungsfonds der US-Banken (FDIC) die Ameribank geschlossen worden, als zwölftes Geldhaus in der aktuellen Krise. Als Reaktion auf die geplante Banken-Rettungsaktion der Regierung stieg der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse am Freitag erneut. Die US-Notenbank Fed pumpte weitere 20 Milliarden Dollar in das notleidende Bankensystem.

Die nun Pleite gegangene Ameribank verfügte den Angaben zufolge über Aktiva in Höhe von 115 Millionen Dollar und Depot-Einlagen über 102 Millionen Dollar. Laut FDIC sollen die Pioneer Community Bank und die Citizens Savings Bank die Einlagen der Ameribank und damit auch deren Kunden übernehmen.

Quelle: spiegel.de

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