Stegner verteidigt Wadephul gegen Unions-Kritik

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Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) gegen Widerspruch aus der eigenen Partei in Schutz genommen. "Es war klug, dass der Außenminister die völkerrechtswidrigen US-Luftangriffe auf den Iran 'bedauerlich' genannt hat. Sie sind bedauerlich", sagte Stegner dem "Tagesspiegel".
"Dass die eigene Partei Wadephul in den Rücken fällt, liegt womöglich
daran, dass die CDU seit fast 60 Jahren nicht mehr den Außenminister
gestellt hat." Währenddessen habe "die Union Realismus in der
Außenpolitik verlernt".
"Johann Wadephul dagegen ist ein
erfahrener Außenpolitiker", sagte Stegner: "Es ist zu hoffen, dass
Wadephuls moderate Politik Linie der Bundesregierung bleibt, und nicht
die Falken in der Union den Ton angeben."
In der Bewertung der
US-Luftangriffe auf die Atomanlagen des Iran war die Einschätzung
Wadephuls zuvor auf Widerspruch von Kanzler Friedrich Merz (CDU) und der
eigenen Parteispitze gestoßen. Wadephul hatte die Angriffe am
Sonntagabend als "bedauerlich" bezeichnet. Die Bundesregierung und er
selbst unterstützten das Vorgehen der USA, sagte Linnemann. Merz sagte,
er sehe "keinen Grund, das zu kritisieren, was Amerika am letzten
Wochenende getan hat". Völkerrechtler sehen in der Attacke einen Bruch
internationalen Rechts.
Stegner sagte dem "Tagesspiegel", es sei
"schon sehr bemerkenswert, dass die CDU ihrem eigenen Außenminister
widerspricht". Wadephul führe sein neues Amt "klug und vernünftig" aus.
"Er spricht mit Blick auf den Iran eine erfrischend klare Sprache, und
bleibt dabei diplomatisch. Genau das ist die Aufgabe eines
Außenministers", sagte Stegner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur