Grünen-Vize kritisiert geplantes Aus für Solarförderung

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Grünen-Vize Sven Giegold kritisiert die Pläne von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die Förderung für Strom aus privaten Solaranlagen infrage zu stellen. "Sie hat jetzt schon eine ganze Serie von Angriffen auf die Energiewende gestartet", sagte Giegold den Sendern RTL und ntv.
Zwar müsse die Energiewende kontinuierlich nachgesteuert werden, aber:
"Wir brauchen kein Abwürgen des privaten Solarausbaus, sondern gezielte
Reformen. Das, was sie jetzt angedeutet hat, ist leider das Gegenteil
davon."
Besonders kritisierte Giegold Reiches Vorstoß, die
Förderung auf den Dächern zurückzufahren: "Wir brauchen das Land für
Landwirtschaft, erneuerbare Energien, Naturschutz und die Dächer sind
die umweltfreundlichste Art, in Bürgerhand Strom zu erzeugen." Anreize
müssten so gesetzt werden, "dass man ganze Dächer mit
Photovoltaikanlagen belegt statt nur eigenverbrauchsoptimierte, kleine
Anlagen", forderte er. Reiches Pläne seien "nicht gut für die
Energiewende und nicht gut für die Nutzung des ländlichen Raums".
Mit
Blick auf die Folgen warnte Giegold vor steigender Unsicherheit für
Bürger und Unternehmen: "Ich fürchte, dass das zu einer weiteren
Verunsicherung beim Ausbau der erneuerbaren Energien führt." Stattdessen
brauche es Reformen bei den Netzen und beim Strommarktdesign: "Wir
brauchen endlich Smart Meter überall, damit Privathaushalte auch von
niedrigen Stromkosten profitieren können. Diese Reform sollte Frau
Reiche auf den Weg bringen, statt den Ausbau abzuwürgen."
Zu
aktuellen Äußerungen von Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius, dass das
Verbrenner-Aus der Autoindustrie schaden könne, sagte Giegold: "Ich weiß
nicht, ob man weinen oder lachen soll. Denn währenddessen kommen aus
China massive Zulassungszahlen neuer elektrischer Autos. Wir brauchen
klare Signale für die Elektromobilität, damit endlich bezahlbare
Elektroautos auch aus Deutschland und Europa kommen." Die
Bundesregierung müsse zudem beim Laden nachbessern: "Vor allem gibt es
nach wie vor Abzocke. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass ich
weiß, wo ich laden kann und zu einem fairen Preis, so wie es das
Europarecht vorsieht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur