Prien will Lage von Alleinerziehenden verbessern
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) will die Lage von Alleinerziehenden verbessern - etwa durch härtere Sanktionen für säumige Unterhaltszahler. "Wenn die sich bei der Steuererklärung bewusst arm rechnen, ist das kein Kavaliersdelikt, sondern eine Sauerei", sagte Prien dem Magazin "Brigitte".
Da könnte es helfen, zum Beispiel den Führerschein zu entziehen. Als
Frauenministerin wolle sie sich auf das Thema Vereinbarkeit
konzentrieren. So sei neben dem Mutterschutz für Selbständige eine
Erhöhung des Elterngelds geplant - "wobei es hier einen
Haushaltsvorbehalt gibt". Laufe die Wirtschaft besser, wäre das
finanzierbar.
Einen Vorstoß für eine Entkriminalisierung von
Abtreibungen werde es von ihrer Seite nicht geben, sagte die
CDU-Politikerin: "Man sollte gut überlegen, ob man den mühsam errungenen
Kompromiss wieder aufschnürt und so zur Polarisierung einer Debatte
beiträgt, deren rechtlicher Ausgang unsicher ist." Die Versorgung von
Frauen, die sich für einen Abbruch entschieden haben, müsse aber besser
werden: "Dahinter stehe ich, wie auch hinter dem Ziel des
Koalitionsvertrags, die Kostenübernahme durch die gesetzliche
Krankenversicherung über die heutigen Regelungen hinaus zu erweitern.
Für eine Debatte, wie wir die Stigmatisierung hier beenden können, bin
ich daher offen."
Prien sprach auch über ihre Erfahrungen als
Frau in der Politik. Anfeindungen im Netz erlebe sie "tausendfach". "Oft
geht es ums Aussehen, das Alter, ein erschöpftes Gesicht. Viel
Frauenhass ist dabei, viel Verachtung. Ich finde es teils absurd, was da
kommt." Zu ihrem Umgang damit sagte sie: "Selten zeige ich an. Etwa als
einer drohte, mich zu verbrennen. Ich lasse auch alle Kommentare
stehen. Die Schreiber disqualifizieren sich so selbst, finde ich."
Zum
Männerüberschuss im aktuellen Regierungsapparat sagte Prien: "Wir
müssen das im Blick behalten. Auch ich als stellvertretende
Parteivorsitzende der CDU. Gerade die Union hat aktuell zu wenig Frauen
in Machtpositionen." Dass die Unionsfrauen lauter werden, reiche dabei
nicht aus. "Es muss auch eine Atmosphäre geben, in der Frauen Lust
haben, sich zu engagieren. Und in der sie auch willkommen sind, wenn sie
einen Machtanspruch formulieren. Denn dann wird es oft schwierig. Das
habe ich selbst erlebt." Frauensolidarität sei wichtig. "Doch ebenso
wichtig ist, dass die, die schon Macht haben - oft Männer -, Parität
vorantreiben. Zudem braucht es Quoten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur