Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Kita-Tarifkonflikt: Gemeindebund nennt Forderung "völlig illusorisch"

Kita-Tarifkonflikt: Gemeindebund nennt Forderung "völlig illusorisch"

Archivmeldung vom 10.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält das geforderte Zehn-Prozent-Gehaltsplus für Erzieher in kommunalen Kitas für nicht darstellbar. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Rheinischen Post": "Die Erwartung der Erzieherinnen, zehn Prozent mehr zu bekommen, ist völlig illusorisch." Schon der Schlichterspruch im Tarifkonflikt von Ende Juni würde Städte und Gemeinden zusätzlich 500 Millionen Euro im Jahr kosten.

"Mehr als durchschnittlich plus drei Prozent Gehalt können sich die Kommunen nicht leisten", sagte Landsberg. "Noch mehr Geld würde auch das Gehaltsgefüge im öffentlichen Dienst der Kommunen sprengen", betonte er. Dann wollten etwa auch die Feuerwehrleute mehr. "Ich befürchte, dass es wieder zu Streiks in vielen Kitas kommt", sagte Landsberg. "Die Gewerkschaften haben falsche Erwartungen geweckt."

CDU-Familienpolitiker ruft Verdi zum Einlenken im Kita-Streit auf

Marcus Weinberg (CDU), familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, verlangt von der Gewerkschaft Verdi ein Einlenken im Tarifstreit für Erzieher und Sozialarbeiter. "Der letzte Streik steckt Eltern und Kindern noch in den Knochen, jetzt wird schon der nächste ausgerufen", sagte Weinberg der "Bild".

Der CDU-Politiker kritisierte das "kompromisslose Verhalten", mit dem die Gewerkschaften ihrem eigenen Anliegen Schaden zufügten. Weinberg appellierte an die Verdi-Verhandlungsführer, auf den angedrohten weiteren Kita-Streik zu verzichten. "Sie sollten einlenken, das wünschen sich vor allem die betroffenen Familien."

Elternbeirat NRW: Verständnis für Kita-Erzieher schwindet

Die nach den Ferien drohende Fortsetzung der Streiks in Kindertagesstätten bereitet den Familien erhebliche Sorgen. "Das Verständnis für die Forderungen der Erzieher ist da, aber mit einem neuen Streik nimmt es ab", sagte Attila Gümüs, Vizechef des Landeselternbeirates Nordrhein-Westfalen, der "Welt".

"Nach vier Wochen Streik ist der Urlaub der Eltern aufgebraucht. Was sollen wir jetzt tun?" Gümüs sagte weiter: "Wenn sich der Konflikt jetzt noch einmal zuspitzt, wäre das für die Eltern extrem hart - vor allem, da das neue Kita-Jahr bereits begonnen hat und damit die Eingewöhnung der neuen Kinder ansteht."

Grundsätzlich müsse dem Fachkräftemangel unter Erziehern aber ein Ende bereitet werden, in dem der Beruf eine finanzielle Aufwertung erfahre. Elternvertreter Gümüs schlägt eine längerfristige Lösung vor. Beide Seiten müssten ihr Gesicht wahren können: "Es sollte noch einmal über die Laufzeit gesprochen und nicht erst nach fünf Jahren, sondern schon früher über eine neue tarifliche Eingruppierung verhandelt werden." Eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe sei schließlich erklärter politischer Wille, auch um langfristig genug Fachkräfte zu gewinnen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte genug in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige