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Marburger-Bund-Chefin fordert "Lockdown light" für Ungeimpfte

Archivmeldung vom 03.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Coronavirus (Symbolbild)
Coronavirus (Symbolbild)

Bild von Annalise Batista auf Pixabay

Die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund hat sich für einen "Lockdown light" für Ungeimpfte ausgesprochen: "Aus meiner Sicht sollte 2G der Standard in allen Bereichen des öffentlichen Lebens sein, beispielsweise in der Gastronomie und in Museen", sagte Susanne Johna im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

2G hieße, nur Genesene und Geimpfte hätten Zugang. "Was die Betriebe angeht, finde ich die 3G-Regelungen in Italien und Österreich nachahmenswert", ergänzte die Marburger-Bund-Vorsitzende am Tag vor der nächsten Gesundheitsministerkonferenz. Bei 3G dürften Nichtgeimpfte nur mit negativem Corona-Test zur Arbeit erscheinen.

Zur Begründung verwies Johna auf die zuletzt gestiegenen Corona-Zahlen. "Wir sehen ja jetzt schon, wie schnell die Delta-Virusvariante eine stabile Lage nach und nach außer Kontrolle geraten lässt." In Deutschland gebe es etwa 13 Millionen ungeimpfte Erwachsene, und von den mehr als zehn Millionen über 70-Jährigen hätten weniger als zwei Millionen eine Auffrischungsimpfung erhalten. "Es ist also ein einfaches Rechenexempel: Wenn sich in kürzester Zeit die Ungeimpften infizieren und ein kleinerer Teil der Geimpften, werden je nach regionaler Inzidenz auch Krankenhäuser wieder an Grenzen kommen." Zumal die Kliniken anders als im letzten Jahr wieder das komplette Programm fahren. "Schon für diesen Regelbetrieb fehlt uns ausreichend Personal."

Bei den Drittimpfungen warf die Marburger-Bund-Vorsitzende der Politik Versäumnisse vor: "Wir müssen bei den Booster-Impfungen mehr aufs Tempo drücken", sagte sie und verlangte eine sofortige Kampagne: "Die Gesundheitsministerien der Länder sollten jetzt alle Menschen ab 70 per Brief gezielt über die Möglichkeit zur Auffrischungsimpfung informieren. Man darf nicht einfach davon ausgehen, dass die Leute schon Bescheid wissen." Aber noch immer komme die Informationskampagne zum Impfen "sehr hölzern daher". Das sei sehr problematisch, denn viele Betroffene wüssten gar nicht, "dass sie eine dritte Impfung brauchen, um weiterhin gut vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt zu sein".

Vorrang müssten dabei die Menschen über 70 sowie jene mit bestimmten Vorerkrankungen haben: "Die von der Ständigen Impfkommission empfohlene Reihenfolge ist richtig", sagte Johna der NOZ. "Nach mehr als einem halben Jahr hat die Schutzwirkung der Impfung besonders bei alten Menschen nachgelassen. Um die Immunität zu erhalten, brauchen wir jetzt rasch Auffrischungsimpfungen für diesen besonders gefährdeten Personenkreis", sagte sie. "Dazu gehören auch jüngere Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und medizinisches Personal."

Eine Wiedereröffnung der Impfzentren, wie sie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fordert, sei dafür aber nicht notwendig. "Es war eine politische Entscheidung, die Impfzentren abzubauen. Das lässt sich aber kompensieren, wenn nun mobile Einheiten massiv verstärkt werden", sagte die Marburger-Bund-Chefin. "Ich finde, es sollte auch mehr Impfbusse im ganzen Land geben. Solche niedrigschwelligen Angebote sind in den vergangenen Monaten sehr gut angenommen worden, wohingegen die Impfzentren zuletzt ja vergleichsweise wenig Zulauf hatten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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